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Den Krieg beenden!
Einzig Frieden schafft eine zivilisierte Entwicklung

,,Als der Krieg aus war, kam der Soldat nach Hause. Aber er hatte kein Brot. Da sah er einen, der hatte Brot. Den schlug er tot.
    Du darfst doch keinen totschlagen, sagte der Richter.
    Warum nicht, fragte der Soldat.“

Wolfgang Borchert: ,,Lesebuchgeschichten“, 1947.

Es ist eine belegbare internationale historische Erfahrung, daß die erste Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben die Abwesenheit von Not - auch militärischer Gewalt - und die Aussicht auf eine positive Entwicklung des Gemeinwesens ist. Beides ist in den palästinensischen Gebieten und in Israel nicht gegeben.
Die brutale Kriegführung der israelischen Regierung gegen die Bevölkerung des Gaza-Streifens bezweckt, den Palästinensern durch die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen und politischen sowie kulturellen Infrastruktur ein Leben in vollständiger Unsouveränität aufzuzwingen. Dafür wird das Palästinensergebiet unter Ausnutzung der dramatischen Versorgungslage und der völligen Abgeschnittenheit von Fluchtwegen bombardiert und der Straßenkampf eskaliert. Die Zivilbevölkerung hat keine Chance, den umfassend zerstörerischen Angriffen zu entkommen. Militante Kräfte und Unschuldige werden gleichermaßen vernichtet.

Den regierenden Parteien in Israel geht es darum, durch diese Kriegführung im Wahlkampf ,,Stärke“zu zeigen. In einer hoch aufgeheizten nationalistischen und sozial ungesicherten Atmosphäre stellen sie die militärische Aktion als Antwort auf den Raketenbeschuß dar. Es ist dagegen offenkundig, daß die keineswegs humanistischen Verzweiflungstaten aus Teilen der palästinensischen Bevölkerung dadurch eher zunehmen statt abnehmen werden. Aus demselben Grund wird auch nicht davor zurückgeschreckt, hunderte junge israelische Menschen als Soldaten in diesen Krieg zu schicken. Die geschürte Unkultur der Gewalt kann über Jahrzehnte ein friedliches Zusammenleben behindern. Auch der israelischen Bevölkerung wird damit erkennbar kein Dienst erwiesen.

Die tiefere Absicht der Kriegführung ist durchschaubar: Die arabische Bevölkerung soll die militärische, ökonomische und politische Vorherrschaft Israels und seiner westlichen Bündnispartner endgültig akzeptieren. Die Welt soll auf eine Fortsetzung der ,,Shock-and-Awe“-Politik Georges Bushs im Nahen und Mittleren Osten militant eingestimmt werden.

Eine politische Verständigung aller beteiligten Kräfte, der Beginn bzw. die staatlich geförderte Vertiefung ökonomischer und kultureller Zusammenarbeit, die Herstellung der Souveränität der palästinensischen Gebiete sowie ein international geförderter Friedensplan für die gesamte Region sind dagegen die wirksamen Ziele vernünftigen Engagements. Dafür müssen unbedingt und sofort die Waffen schweigen.

Die Friedenskräfte in Israel und Palästina sind in ihrem Kampf dafür unbedingt zu unterstützen. Die Überwindung der brutalisierten gesellschaftlichen Konkurrenz ist eine internationale Aufgabe, die alle angeht. Nur Frieden schafft menschenwürdige Bedingungen.

Friedensdemo am 17.1.2009

Brief an das Präsidium und die Mitglieder des Akademischen Senats vom 11. Januar 2009

V.i.S.d.P.: Olaf Walther, Golnar Sepehrnia & Christian Sauerbeck, c/o Studierendenparlament, VMP 5, 20146 Hamburg.
Herausgegeben von: FachschaftsBündnis - Aktive für demokratische und kritische Hochschulen,
harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg
und Liste LINKS - Offene AusländerInnenliste . Linke Liste . andere Aktive
Veröffentlicht am Dienstag, den 13. Januar 2009, http://www.harte--zeiten.de/artikel_820.html