Menü | HomePublikationenBAE!: harte zeiten und Liste LINKS › Flugblatt von Liste LINKS und harte zeiten vom

Unsere Aufgabe: Frieden

Rückblick auf eine Aussicht gebende Veranstaltung für "Frieden in Nah-Ost"

"Denn wie die jüngsten Wochen und Monate eindrücklich gezeigt haben, ist auch das klügste Kalkül gegen die Wucht der Spekulation machtlos."
Lucas Zeise, "Endzeit am Aktienmarkt", Financial Times Deutschland, 5. Juni 2007.

Die Welt ist unzweideutdig krisenhaft. Die Wucht der Spekulation wird von Kanonendonner begleitet. Das kommerzielle Kalkül der "Wachsenden Stadt" ist das politische Programm der Hamburger CDU-Regierung. Die engagiert verwirklichte Einheit von Wissenschaft, Politik und Kultur bilden dazu ein Gegenprogramm.
Beispielhaft war deshalb eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im ESA-Hauptgebäude am 5. Juni unter dem Titel "Frieden und Wissenschaft". Erörtert wurden wissenschaftliche "Beiträge für eine stabile Friedensordnung im Nahen Osten". Die Universität und das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) hatten gemeinsam eingeladen.
Margret Johannsen (IFSH) erläuterte den 100 Anwesenden die "verwirrenden und depressiv stimmenden Konflikte" zwischen Israel und Palästina. Ihr Vortrag machte erkennbar, daß die interessierte Einmischung internationaler Großmächte eine friedliche Beilegung des blutigen Konflikts seit langem behindert. Sie plädiert für eine vernunftvolle, gleichberechtigte Verständigung aller Konfliktparteien, gerade auch mit religiösen Gruppen.
Götz Neuneck (IFSH) setzte sich kritisch mit dem atomaren Rüstungswettlauf am Beispiel Irans auseinander. Als extrem schädlich und allen internationalen Abrüstungsabkommen zuwiderlaufend identifizierte er die US-Rüstungspolitik und -Kriegsvorbereitung sowie
-führung. Nicht allein der Iran beschreite unter diesen Drohungen einen eskalierenden Kurs. "Europa" müsse eine Position der aufgeklärten Vermittlung beziehen. Ein Krieg gegen den Iran ist ohne Wenn und Aber abzulehnen.
Norman Paech, Völkerrechtler der HWP und jetzt Bundestagsabgeordneter für Die LINKE, kritisierte grundsätzlich die Politik der USA, Europas und Israels im Nahen Osten, in deren Folge die gesamte Region im Krieg oder unter permanenter Kriegsdrohung steht. Den imperialen Kriegen früherer Jahrhunderte verwandt, forcierten die ökonomisch starken Länder gewaltsam die Durchsetzung ihrer Macht- und Rohstoffbegehren. Die Verheerungen, die dieser "Rückfall im zivilisatorischen Prozeß" bedeute, verpflichteten zu einer Friedenslösung für die gesamte Region. Helfen könne eine Konferenz für Frieden und Entwicklung (ähnlich der KSZE). Die diplomatische Durchsetzung des Völkerrechts, die weltweite Abrüstung atomarer Waffen und der Rückzug aller Truppen müßten auf die politische Agenda. Ein Regierungswechsel in den USA und friedensengagierte Öffentlichkeit in Europa könnten die Welt der Verwirklichung dieser Notwendigkeit rasch näher bringen. Der aggressiven Ausdehnung des Imperialismus sei nur kulturell-zivilisatorisch entgegenzutreten.
Die friedensengagierte Öffentlichkeit betonte in der Diskussion speziell die Notwendigkeit des Abzugs der Truppen der Bundesrepublik aus allen Konfliktregionen. Im Mittelpunkt der Fragen und Statements stand die zentrale Rolle der Friedensbewegung sowie aufklärender und fordernder Wissenschaft und Kultur für zivile Entwicklung weltweit.
Den produktiven Diskussionsabend schloß Uni-Vizepräsident Holger Fischer mit der Feststellung, daß der Frieden von wissenschaftlich Tätigen verlange, ihre Erkenntnisse in die Öffentlichkeit zu tragen und in Politikberatung und zivilgesellschaftlichem Engagement zusammenzuführen. Die Universität habe die Verpflichtung, den Schutz und die Freiräume schaffende finanzielle Basis für die Friedensforschung zu gewährleisten.
So ist handlungsrelevante gesellschaftliche Aussicht zu gewinnen.
Eine Veranstaltungsreihe "Frieden und Wissenschaft" könnte die Universität beleben helfen.

nächste Sitzung des Akademischen Senats

Zum Geleit XXXIV

V.i.S.d.P.: Olaf Walther & Golnar Sepehrnia, c/o Studierendenparlament, VMP 5, 20146 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg
und Liste LINKS - Offene AusländerInnenliste . Linke Liste . andere Aktive
Veröffentlicht am Dienstag, den 12. Juni 2007, http://www.harte--zeiten.de/artikel_596.html