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Wozu eigentlich Konzil wählen?
Wie in jedem Jahr bekommen derzeit alle Studierenden Post von der Uni - genauer gesagt: Vom Wahlamt. Und wie jedes Jahr werden nicht wenige die Unterlagen für die Wahl zum Uni-Konzil schwungvoll dem Papiermüll überantworten, weil sie nicht so recht wissen, worum es bei dieser Wahl eigentlich geht.
Was ist das Konzil?
Das Konzil ist das formal höchste Gremium der Akademischen Selbstverwaltung, gewissermaßen das Parlament der Universität. Es setzt sich aus 61 VertreterInnen aller Statusgruppen - also neben Studierenden auch DozentInnen, ProfessorInnen sowie dem Technischen und Verwaltungspersonal (TVP) zusammen. Das Konzil wählt unter anderem den Präsidenten der Uni (z.Zt. Herr Lüthje) und den Akademischen Senat (Arbeitsparlament).
Darüber hinaus hat das Konzil Aufgaben von praktischer Tragweite, indem es der vermeintlich kafkaesken, undurchschaubaren Unibürokratie eine bestimmte Handlungsrichtung geben kann. Beispielsweise durch inhaltliche Vorgaben, wie die Uni ihr wissenschaftliches Profil schärfen möge. Will man, daß die Uni sog. Bummelstudenten rauswirft oder wendet man sich entschieden dagegen, Studierende für die sozialen Bedingungen, die sie vom Studieren abhalten, auch noch doppelt zu bestrafen.
Kurzum, es geht um die Entscheidung über die allgemeine Entwicklungsrichtung. Damit ist das Konzil auch immer wieder ein Ort, an dem sich - und zwar statusgruppenübergreifend - Widerspruch zu den Spar- und "Modernisierungs"-vorgaben aus der Behörde von Kristel Sager artikuliert.
Mitbestimmung - Weg damit?
Diese Position jedenfalls wird derzeit bei Hochschulpolitikern verschiedenster Couleur gehandelt. Begründung: Alles solle "schlanker", Entscheidungsprozesse vereinfacht werden. Sicher kann man mit Recht darauf hinweisen, daß die festgeschriebene Sitzmehrheit der Professorenschaft alles andere als demokratisch ist, und gewiß ist es ein Problem, daß vielfach an die Stelle der offenen Debatte ein im Vorwege ausgekungeltes Abstimmungsverhalten entlang der "bewährten" Proporz-Linien getreten ist.
Mitbestimmung ausbauen!
Doch wer diesen Mißstand beheben will, kann eben nicht am grünen Tisch die Abschaffung dessen, was nun mal an Uni-Demokratie da ist, dekretieren. Um eine demokratische Debatte über die Ausrichtung von Bildung und Wissenschaft zu gewährleisten, müssen vielmehr die Selbstverwaltungs-Strukturen ausgebaut und verbessert werden. Wie auch immer in der Bürgerschaft über das HmbHG in den nächsten Wochen entschieden wird: Es braucht ein starkes Konzil mit ernstzunehmenden Studierendenver-
treterinnen und -vertretern.
Wer wählt das Konzil?
Das Konzil ist wie gesagt das Parlament der gesamten Uni, es wird daher von allen Universitätsangehörigen gewählt. Nach der gegenwärtigen Wahlordnung können dabei jeweils (nur) Mitglieder der eigenen Statusgruppe gewählt werden. Studierende haben also die Möglichkeit, Studierende als ihre Vertretung ins Konzil zu wählen.
Konzil wählen!