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Richtungswechsel heißt: Beendigung des Krieges!
,,Wenn wir die Unterstützung der Bevölkerung nicht gewinnen, müssen wir ernsthaft darüber nachdenken, ob wir dieses Land nicht verlassen müssen.“
General Egon Ramm, Befehlshaber des NATO-Kommandos gegen Afghanistan, nach: NDR Info Streitkräfte und Strategien, 19.09.2009.
,,Andern Nationen die Freiheit bringen zu wollen, ehe wir selbst sie errungen haben, bedeutet in einem die sichere Sklaverei für uns wie für die ganze Welt.“
Maximilien de Robespierre, Rede vor dem Jakobiner-Club, 2. Januar 1792.
Frieden, Demokratie, Humanität und Fortschritt sind mit militärischen Mitteln nicht zu schaffen. Deshalb engagiert sich die Friedensbewegung international notwendigerweise für den sofortigen Abzug aller Truppen aus Afghanistan. Der Krieg der NATO-Staaten unter Anleitung der USA dient einzig der Durchsetzung ökonomischer, geostrategischer und machtpolitischer Interessen des konzentrierten Kapitals der sogenannten zivilisierten Welt. Durch Afghanistan soll der bequeme Transport von Erdöl und -gas realisiert werden und sollen die an Bodenschätzen reichen Nachbarländer (nicht zuletzt der Iran) militant unter Kontrolle gestellt werden.
Die Kriegführung zu diesem Zweck dauert in Afghanistan mittlerweile acht Jahre an. Sie ist eine Verletzung der Menschenrechte und des Völkerrechts und bringt immer neue Gewalt hervor. Sie hat nachweislich die Lebensbedingungen im Lande verschlechtert. Auch deshalb wird der Krieg von der Mehrheit der Bevölkerung der kriegführenden Länder abgelehnt. Er verschlingt Unsummen, die für eine förderliche Entwicklung in den NATO-Staaten und in Afghanistan gleichermaßen erforderlich sind und deren sozial und kulturell entwicklungsfördernde Verwendung jede Kriegsgefahr deutlich minimieren würde. Denn entgegen verbreiteter Behauptungen sind auch Afghanen nicht mit einem Gewalt-Gen geboren und soll es auch im wilden Orient schon Bildung, Kultur und Demokratiebewegungen gegeben haben. Zur Errichtung einer zivilen, menschenwürdigen Gesellschaft braucht Afghanistan die westliche ,,Hilfe“ nicht.
Internationale Solidarität erweist sich deshalb vorwiegend im Kampf für die Überwindung von sozialer Ungleichheit und Konkurrenz. Die Profiteure des Krieges sind dieselben Energie-, Rüstungs- und ,,zivilen“ Industriekonzerne, die hier mit Massenentlassungen, Lohndrückerei und Demagogie einen sozialen Kampf gegen die Bevölkerungsmehrheit führen und international in einem ökonomischen Krieg konkurrieren. Frieden heißt, ihre gesellschaftliche Macht zu brechen. Dafür ist vor allem der aufklärende Druck sozialer Bewegungen erforderlich. Der sollte sich auch in einem uneingeschränkten Ja zu einzig ziviler Entwicklung bei den Bundestagswahlen manifestieren.
Zwischen Krieg und Frieden gibt es keinen Kompromiß.