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Die Bewegung auf die Füße stellen
„Sprachgeist steht für[...]
— Weniger Pflichtveranstaltungen für BA-Studierende, damit Studieren mit Kind, Jobben für Studiengebühren, das Nebenfach parallel Studieren wieder möglich ist.“
Flyer der sogenannten GeiWi-Liste „Sprachgeist“ zu den StuPa-Wahlen 2008/09.
„202. Der Lastträger
Weil du vieles geschleppt und schleppst und schleppen wirst, meinst du,
Was sich selber bewegt, könne vor dir nicht bestehn.“
Johann Wolfgang Goethe/Friedrich Schiller, „Xenien“, 1796.
Die Welt - nicht nur jenseits des Campus - ist nicht ganz in Ordnung. Menschenwürdig ist etwas anderes. Weitreichende Veränderungen sind nötig.
Von nun an bis zum 16. Januar 2009 wird das Studierendenparlament neu gewählt, das den nächsten Allgemeinen Studierendenausschuß (AStA) wählt und die politische Orientierung der Verfaßten Studierendenschaft entscheidend beeinflußt. Hier ist zu entscheiden:
Soll der illusionäre Sinn studentischer Politik sein, „in Ruhe zu studieren“? Gilt hier: Wohl dem, der gerne tut, was er muß?
Oder wird zu einer desaströsen Marktgesellschaft und den entsprechenden hochschulpolitischen Diktaten der CDU-Regierung wahrhaft oppositionell Position bezogen? Wird sich für eine solidarische Orientierung in Wissenschaften und studentischem Leben engagiert? Arbeitet man gemeinschaftlich an einer erfreulichen Zukunft für alle? Mit dieser Alternative sind zwei wesentliche Entscheidungsmöglichkeiten bei den studentischen Wahlen umrissen. (Ganz Rechts: CDU-RCDS und die Liberale Hochschulgruppe/LHG lassen wir an dieser Stelle einmal bei Seite.)
Wir meinen: Eine vernünftige studentische Interessenvertretung sollte engagiert gegen den aufreibenden Trimm-Dich-Parcours (BA/ MA) streiten anstatt dieses Desaster „studierbar“ machen zu wollen. Das Studium sollte nicht an die dürftige soziale Realität der Studierenden angepaßt werden, sondern beides ist erheblich zu verbessern. Auch STiNE ist nicht vor allem - besser - machbar, Herr Nachbar, sondern abschaffungswürdig und - fähig. Organisierte Aufklärung - öffentliche und universitätsintern - gegen die „nachgelagerten“ Studiengebühren ist dringend notwendig. Gesellschaftlich relevante, friedenswissenschaftliche, verständigungsfördernde, geschichtsbewußte und sozial orientierte Studien- und Lehrinhalte sollten neu erstritten und in den Mittelpunkt des Studiums gestellt werden. Allgemeine demokratische Partizipation in der Hochschule (für die Gesellschaft) bedarf dringend einer Renaissance.
Das alles dürfte auch in den akademischen Gremien stärker zur Geltung kommen.
Dieses Programm ist nur als eindeutiges und aufgeklärtes Contra zur CDU-Politik und zu der strikten Interessenpolitik der Handelskammer (gleich hinter dem Rathaus) zu verwirklichen.
Die Verschlimmbesserung des Falschen, geschmeidige Anpassung, ebenso analysefreie wie konsequenzenlose Kümmerei (immer von „Oben“) und eine kommerzielle „Kultur“ haben mit solidarischer studentischer Interessenvertretung und aufrechtem Gang nichts gemein.
Ein Wechsel ist nötig.