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Offener Brief

an die AS-Mitglieder

Hamburg, den 2. November 2008

,,Aus den Bücherhallen
Treten die Schlächter.
Die Kinder an sich drückend
Stehen die Mütter und durchforschen entgeistert
Den Himmel nach den Erfindungen der Gelehrten.“

Bertolt Brecht, ,,Deutsche Marginalien“, 1938.

Sehr geehrte Mitmenschen im Akademischen Senat -

Diese Woche wird der nahende 70. Jahrestag der Reichspogromnacht von der Veieinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und der jüdischen Gemeinde Hamburg als historischer Bezugspunkt genommen, erneut der Opfer der unvergleichlichen Diktatur, des Völkermordes und des Krieges zu gedenken. Die Universität beteiligt sich regelmäßig an dieser Veranstaltung am historischen Ort der Bornplatzsynagoge, in unmittelbarer Nähe zu ihrem Campus.
Damals wie heute basieren Krieg und Völkermord auf technischer und administrativer Realisierung und systematischer ideologischer Verblendung. Die Wissenschaften haben deshalb mit der Verwirklichung ihrer aufklärerischen Verantwortung oder der Vernachlässigung dieser Aufgabe erheblichen Einfluß auf die positive Entwicklung der Zivilisation oder ihre mögliche Zerstörung.

Die Erinnerung an die Verfolgten und Ermordeten wachzuhalten, sich der Mitverantwortung der Universität - insbesondere für die Vertreibung ihrer eigenen Mitglieder - zu stellen und das Andenken der wenigen mutig Widersprechenden zu wahren, das ist eine relevante Voraussetzung für bewußte universitäre Arbeit. Gedenken kann Zukunft schaffen.

Wir rufen deshalb zur Teilnahme auf:

Gegen das Vergessen
Mahnwache aus Anlaß des 70. Jahrestags der Reichspogromnacht

Donnerstag, 6. November 2008, 15 Uhr,
Joseph-Carlebach-Platz (zw. Allende-Platz 2 und Talmud-Tora-Schule)

Mit freundlichen Grüßen
Golnar Sepehrnia und Olaf Walther

Flugblatt: Das emanzipierte Leben befürwortend: ,,Nie wieder!“ - Zum 70. Jahrestag der Pogromnacht

Veröffentlicht am Sonntag, den 2. November 2008, http://www.harte--zeiten.de/