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Eine ungeklärte Kontroverse
,,Kleine Fabel
>Ach<, sagte die Maus, >die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.< >Du mußt nur die Laufrichtung ändern<, sagte die Katze und fraß sie.“
Franz Kafka, 1920.
,,Das Wachstum der Volkswirtschaft wird gehemmt, weil der Inlandskonsum stockt. Die Ursachen dafür sind leicht zu benennen: Die Löhne sind real in den letzten zehn Jahren gesunken. Die Mehrheit der Privathaushalte hat unter anderem durch die Renten- und Arbeitsmarktreformen zusätzliche Einbußen erlitten. Schließlich hat der viel gepriesene Aufschwung am Arbeitsmarkt in den letzten beiden Jahren wenig Wirkung gezeigt, weil schlecht bezahlte Jobs einen entsprechenden Anstieg der Masseneinkommen verhinderten.“
Lucas Zeise, ,,Genug geriestert“, ,,Financial Times Deutschland (FTD)“, 22.1.2008, S. 26.
Auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen - folgendes wissen eigentlich alle mehr oder minder Beteiligten: Von einer friedensorientierten, demokratisch strukturierten, ausreichend finanzierten, sozial offenen und kritisch vitalen Universität sind wir in etwa noch eine viertel Milchstraße entfernt.
Stattdessen wurden die Hochschulen im Rahmen der ,,Wachsenden Stadt“ seitens des Senats mit chronischer Unterfinanzierung, dem Wegsäbeln demokratischer Strukturen (plus Aufpfropfen des Hochschulrates), mit der Fakultätenbildung, dem Hamsterrad der gestuften Abschlüsse Bachelor und Master sowie durch die Studiengebühren traktiert.
In diesem Rahmen haben die Beratungen und Entscheidungen des AS als zentralem/allgemeinem Gremium der Uni - entgegen den Einschränkungen seiner Rechte - eine höhere Bedeutung bekommen (wovon wir stets berichteten).
Zusätzliche Aufmerksamkeit erhielt das Gremium durch die Auseinandersetzungen um die Studiengebühren sowie die bevorstehende Bürgerschaftswahl. Dadurch ist auch die erkennbar gestiegene Wahlbeteiligung zu erklären. (Die eventuelle Einführung eines dubiosen elektronischen Wahlverfahrens wird somit zur Freude aller Datenschützer und Kulturfreunde eindeutig überflüssig.)
Die stärkste studentische Gruppe bildet sich aus den Stützen der Gesellschaft (Jura, Wirtschaftswissenschaften, Medizin und Liberale). Ein nur gelindes Korrektiv sind die Realo-,,Jusos“ (Günstlinge von O. Scholz), die mit der ersten Gruppe zur Zeit den AStA stellen. Der ,,Regenbogen“ (und andere) ist die einzig nachdrücklich
stadtsenatskritische Liste, die im AS ab April diesen Jahres vertreten sein wird.
Da, gewissermaßen halbfeudal, trotz knapp 38.000 Studierender nur drei Sitze für die größte Gruppe an der Uni im AS vorgesehen sind, werden wir (Bündnis für Aufklärung und Emanzipation/BAE!) auch mit 778 Stimmen (Zuwachs von 226 Stimmen) nicht im AS vertreten sein. Sorry!
Dennoch wird die Kontroverse zwischen verwachsener Universität einerseits und humanen Wissenschaften andererseits weiter entwickelt werden (müssen). - Mehr als der Präsidentin lieb sein wird.
Wir werden weiterhin wahrnehmbar ein initiierender Faktor dieser streitbaren Entwicklung sein.
Wir alle haben Verbesserungen verdient. Die Reise kann beginnen.
Liste | Stimmen | Prozent | Sitze |
Bündnis für Aufklärung und Emanzipation! (BAE!) | 778 (+226) | 17,87 (-2,28) | 0 (+/-0) |
Undogmatische Linke - HWP-Liste, Die Linke.SDS, Regenbogen/AL | 982 (+363) | 22,56 (-0,04) | 1 (+/-0) |
Realo-,,Jusos“, Min, GeiWiss | 1119 (+551) | 25,71 (+4,97) | 1 (+/-0) |
wiwi-liste & Juraliste & Medizinerliste & LHG | 1474 (+780) | 33,86 (+8,52) | 1 (+/-0) |
Wahlbeteiligung | 4353 (+1614) | 11,8 (+4,9) |