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Die rote Gefahr

oder Wem nützt selektive Bildung?

,,Die Volksinitiative "Eine Schule für Alle", SPD, GAL und Linkspartei setzen sich für die Abschaffung der Gymnasien und die Einführung der Einheitsschule ein - dies hätte drastische Folgen!
Wir stehen daher, für eine Schulpolitik, die allen Schülern auch ein Aufsteigen ermöglicht!“

Gemeinsamer Flyer von Junger Union, RCDS und Schüler Union gegen ,,Eine-Schule-für-Alle“.

Allgemein ist bekannt: Die Linken wollen letztlich alle einen Kopf kürzer machen; sie positionieren sich schließlich für "Gleichheit". Deshalb gehen sie davon aus, daß alle Menschen entwicklungsfähig sind, sie kämpfen für die volle Entfaltung der Persönlichkeit in einer solidarischen Gesellschaft, legen Wert auf Mündigkeit und Lernen als Befähigung zur kritischen Erkenntnis und gemeinsamer allgemeinwohlorientierter Verbesserung der Lebensbedingungen. Sie lehnen das gängige Prinzip der sozialen Selektion ab, weil sie die Auslese von Menschen prinzipiell bekämpfen. Sie engagieren sich für die soziale und strukturelle Verwirklichung des Grundrechts auf Bildung als öffentliche (also staatlich zu gewährleistende, demokratisch zu organisierende) Aufgabe. Deshalb sind sie auch für die böse Einheitsschule (oder: Gesamtschule).

Sie sind eben unverbesserliche Ideologen und politikunfähige Dogmatiker. Sie mucken immer auf: Gegen die soziale Ungleichheit, gegen kriegerische Raubzüge, gegen Unterentwicklung, gegen die renditegeleite Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen, gegen eine dekadente Verdummungsindustrie, gegen Populismus und realpolitischen Pragmatismus; für sinnvolle Arbeit, für demokratische Kultur und kritische Wissenschaften, für Vernunft und solidarische Verständigung in der internationalen Politik wie im Alltag. Sie, die ewig Gestrigen, meinen, allgemeine demokratische und solidarische Bildung sei dafür förderlich.

Die CDU (und ihre Jugend) meint es dagegen gut: Aufstieg! Deine Chance. Kämpfe für Dein Gymnasium. Es muß ein Oben und ein Unten geben. Die Konkurrenz ist natürlich. Kämpfe für Deinen Wettbewerbsvorteil. Pauke, arbeite, spare!

So wird für die Verewigung der tiefen sozialen und kulturellen Kluft zwischen Arm und Reich, Oben und Unten sowie Nord und Süd gefochten. Dafür wird die individuelle Rettung aus der Bedrängung einer materiell reichen, aber asozial und dekadent verfaßten Gesellschaft versprochen: "Aufstieg" eben. Die politisch forcierte Angst vor sozialer und kultureller Desintegration, die dafür demagogisch mobilisiert werden soll, sowie die Ursachen und Verursacher dieser Angst bleiben dadurch unangetastet. Von ALDI bis Quandt (BMW), von Porsche bis Oetker wird dies regelmäßig den "Volksparteien" mit dem "C" gediegen vergolten.
(Manche Sozialdemokraten könnten sich davon deutlicher unterscheiden.)

Wer das Leben nicht als Kampfbahn begreift, engagiert sich mit anderen für menschenwürdige Bedingungen für alle. "Eine-Schule-für-Alle" ist inhaltlich und strukturell dann eine konsequente bildungspolitische Schlußfolgerung.


Unterstützt die Unterschriftensammlung der
Volksinitiative ,,Eine-Schule-für-Alle“

Gesammelt wird bis zum 3. Januar. Unterschriftenlisten sind beim FSR ErzWiss (VMP 8) oder der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW, Rothenbaumchausse 15) erhältlich.
Mehr Informationen und Argumente auf der:
Homepage der Volksinitiative ,,Eine-Schule-für-Alle“: www.einschule.de
und der Gemeinützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG): www.ggg-bund.de

V.i.S.d.P.: Niels Kreller, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Donnerstag, den 20. Dezember 2007, http://www.harte--zeiten.de/artikel_679.html