Menü | HomePartei & VerbandResultate unseres Wirkens in Partei und Verband › Beschluß des Bundeskoordinierungstreffens der Juso-Hochschulgruppen vom

Für den Boykott der Studiengebühren

Auf unsere Initiative hat das Bundeskoordinierungstreffen der Juso-Hochschulgruppen in Potdam am 17.11.2007 die Unterstützung des Gebührenboykotts aller Orten beschlossen. Die sogenannte Juso-Hochschulgruppe an der Uni Hamburg hat gegen diesen Antrag votiert:

Für den Boykott der Studiengebühren

Die Studierenden in Hessen protestieren mit Demonstrationen, Boykott, Verfassungs- und Musterklagen gegen die Studiengebühren. Vor dem Verwaltungsgericht Gießen wurden wichtige Erfolge von Studierenden aus Marburg und Gießen errungen. In den Urteilsbegründungen würdigten die Verwaltungsgerichte die in der Hessischen Verfassung verankerte Entgeltfreiheit des Studiums und kritisierten den unsozialen Charakter der Darlehensmodelle. Insbesondere die Gegensätzlichkeit der unzulässigen bloßen Fiktion gleicher wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit durch verzinste Bankkredite zur verpflichtenden sozialstaatlichen Angleichung der real unterschiedlichen wirtschaftlichen Ausgangslagen der Studierenden wurde dabei betont.
Die Regelung der Entgeltfreiheit der Schulausbildung in der Hessischen Verfassung entspricht im Kern dem im UN-Sozialpakt gefaßten Recht auf unentgeltliche Hochschulbildung. In letzterem wird die Notwendigkeit der Unentgeltlichkeit der Bildung aus der Würde des Menschen begründet: Bildung muß allen Menschen die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit ermöglichen, mit der Perspektive einer nützliche Rolle in einer freien Gesellschaft und zur Erhaltung des Friedens durch Völkerverständigung beizutragen.

Die Hessische Rechtsprechung belegt erneut: Studiengebühren verstoßen elementar gegen grundgesetzliche und völkerrechtliche Menschenrechtsnormen. Sie hindern jeden an der Entfaltung durch ein sinnvolles Studium. Denn jeder, der zur Durchsetzung der normierenden Lenkungsfunktion der Studiengebühren dazu gebracht wird, sein Studium aufzugeben, fehlt allen zur gemeinsamen Entwicklung.
Diesem Unrecht ist sofort ein Ende zu setzen, niemand soll mehr durch die Gebühren an einer vernünftigen und wissenschaftlichen Weltaneignung gehindert werden. Deswegen befürworten die Juso-Hochschulgruppen das volle Paket der Opposition gegen das Bezahlstudium: außerparlamentarische Proteste, den Gang vor die Gerichte und den Boykott der Gebühren. Der solidarische Boykott der Studiengebühren ist dabei ein Mittel für alle Studierenden, die einschränkende Vereinzelung zu überwinden und sich gemeinsam von den Studiengebühren zu befreien. Es geht um jede Einzelne und jeden Einzelnen.

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Veröffentlicht am Samstag, den 17. November 2007, http://www.harte--zeiten.de/dokument_670.html