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Für Frieden und soziale Emanzipation

,Wer hat das Fragen aufgebracht?
Unsere Not.
Wer niemals fragte, wäre tot.
Doch kommt’s darauf an, wie jemand lacht.“

Joachim Ringelnatz, „Mißmut“, 1933.

Es gibt genug Reichtum auf der Welt für ein gutes Leben für alle, global hervorgebracht von Milliarden Menschen. Das weltweite Elend kann beendet werden – aber die bürgerlichen Parteien öffnen die Schleusen für bis zu einer Billionen Euro Sonderschulden, hauptsächlich für Kapitalbegünstigung und Aufrüstung, im Interesse der Superreichen. Die Krise verlängern, die Leut’ verdümmern?

Völkisch, feindselig, konform und leistungsbereit auf dem Markte und „im Felde“ – diese Gestrigkeit sei entschieden kritisiert und gemeinsam verlacht. Universität, Gesellschaft und unser Leben müssen ganz anders sein. Es kommt auf uns alle an.

Die Kriege müssen beendet werden sowie die Armut überwunden, soziale Gleichheit erstritten, die ökologische Krise gelöst und die Demokratisierung der Gesellschaft vorangebracht. Das ist im Interesse der meisten und gelingt in ambitionierter Kooperation der Vielen: klug und mutig, international solidarisch.

Dafür lernende Kooperation im Alltag hervorzubringen ist von großer Bedeutung. Die Gesellschaft verändern wir im gegenseitigen Erkennen gemeinsamer Interessen, sich Begeistern für höhere Ansprüche und sich Zusammentun zur kollektiven Gestaltung. Also: Weg mit der unerträglichen Enge des Konservativen mit Familienverordnung und romantischer Exklusivität á la 50er Jahre! Weg mit heteronormativ-marionettenmäßiger Biederkeit, „deutscher Leitkultur“ und Hamsterrad-Konkurrenz. Was durch diese Konventionalität eingeschränkt wird, verdient es, erst recht belebt zu werden: Die gemeinsame Gestaltung menschenwürdiger Verhältnisse ist sinnvolle und hocherfreuliche Tätigkeit! Dafür ist die Universität genau der richtige Ort.

Wir bauen auf die Erfahrung der historischen Zäsuren der Revolution von 1918, der antifaschistischen Befreiung von 1945 und der weltweiten studentischen Revolte um 1968. Solche Aufbrüche zeigen, dass die Konkurrenz nicht ewig ist und weitreichende Veränderungen durch kritisches gesellschaftliches Engagement im Bündnis der progressiven Weltanschauungen nicht zuletzt aus den Hochschulen heraus erkämpft wurden – und heute durch uns neu erkämpft werden. Auch die 2011 durch studentische Proteste abgeschafften Studiengebühren und die bundesweite Bewegung für rein zivile Wissenschaften zeigen, wie bedeutsam dieses Engagement ist.

Wissenschaft kann entscheidend zum Frieden beitragen, indem sie über tatsächliche Kriegsursachen aufklärt und zur praktischen Völkerverständigung und Diplomatie durch internationale Kooperation beiträgt. Sie hat die Möglichkeiten, die Ursachen der sozialen Ungleichheit und ökologischen Krise aufzudecken und die Wege ihrer Überwindung zu erarbeiten. Der wissenschaftliche und technologische Fortschritt soll dem globalen Allgemeinwohl dienen. Die Universität wollen wir zu einem Ort machen, an dem denkend, lernend, diskursiv und kreativ die persönlichen und gesellschaftlichen Grundlagen dafür geschaffen werden, dass die große Mehrheit ihre Geschicke selbst in die Hand nimmt und die Welt nach humanen Maßstäben gestaltet.

So ist auch die Lehre in unserem Interesse zu verändern: Solidarität statt Konkurrenz! Prüfungslast, Zeitdruck und vereinzeltes Pauken müssen überwunden werden – das Studium sollte zu einer prinzipiell gemeinsamen Angelegenheit werden, dessen Inhalte auf Persönlichkeitsbildung und reale gesellschaftliche Veränderung gerichtet sind.

Hochschule, Lehr- und Verwaltungspersonal sowie Studierende brauchen entsprechend gute finanzielle Grundlagen und sollten ein egalitäres Verhältnis zueinander einnehmen. Die studentische Armut muss durch ein Lebensgrundlagen sicherndes BAföG für Alle aufgehoben werden. Auch deshalb ist die Schuldenbremse abzuschaffen.

Jeder und jede kann Teil solcher politischen Gestaltung sein. Kommt dazu! Kritisch eingreifend entwickelt sich der Mensch, beispielhaft in der Kampagne „BAföG für Alle“, der Zivilklauselbewegung (Wissenschaft nur zu zivilen Zwecken), für gerechte Wohnverhältnisse, mit Demos, Kultur- und Diskussionsveranstaltungen und anderen Aktionen. Das Studierendenparlament sollte dafür verstärkt lebendiger Arbeits- und Debattenort der studentischen Bewegung werden.

Wir engagieren uns in Fachschaftsräten, im Studierendenparlament, im Referat für internationale Studierende (RiS) und in Gremien der Universität. Über die Uni hinaus sind wir aktiv in der Friedensbewegung, gegen rechts (für den 8. Mai als Feiertag!), in Gewerkschaften, in der SPD und bei den Jusos. Gemeinsam mit Liste LINKS, SDS* und anderen Aktiven wirken wir als „Bündnis für Aufklärung und Emanzipation! (BAE!)“.

Hochschulgruppentreffen: freitags um 17 Uhr, Mensa Philosophenturm
Email: kontakt at harte—zeiten punkt de
"at" und "punkt" bitte manuell durch die Zeichen "@" und "." ersetzen.

Die Kandidierenden

zum Studierendenparlament für die Legislatur 2025/2026

Lars Kaufmann: PoWi, Krit. SoWi, SPD

Thea Beyrich: Krit. SozÖk, Studiwerk, SPD

Alexander Laufs: Rechtswissenschaft, BAföG-für-Alle Kampagne

Golnar Sepehrnia: Referat für internationale Studierende (RiS), Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA), Forum Demokratische Linke 21 (DL21), SPD

Tobias Berking: Kritische MIN-Aktive, ISSMA, Zivilklausel

Helen Vogel: FSR+OE Erziehungswissenschaft, SJD-Die Falken

Hesam Jozvebayat: FSR Medizin, KritMed, IPPNW, SPD

Victoria Mader: FSR HoWi, Ziviler Hafen

Jhino Alberto Nino Diaz: SozÖk, Referat für internationale Studierende (RiS), Nuevo Perú

Camilo Siebert: Kritische Geisteswissenschaftler*innen, Referat für internationale Studierende (RiS)

Johanna Wellmann: Geschichte, Kritische Geisteswissenschaftler*innen, SPD

Jule Hansen: Medienwissenschaft, Kritische Geisteswissenschaftler*innen

Farnaz Dehkordi: KritMed, Referat für internationale Studierende (RiS)

Jochen Rasch: Mathe, IFSH, SPD

Max Groß: FSR Holzwissenschaften

Lennart Vooth: VWL, ver.di, SPD

André Bigalke: GEW, DL21, SPD

Alf-Tomas Epstein: ProMS Nord, DL21, SPD

V.i.S.d.P.: Golnar Sepehrnia, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Donnerstag, den 27. März 2025, https://www.harte--zeiten.de/artikel_1573.html