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Wider die bare Unvernunft
"Trommle die Leute aus dem Schlaf,
Trommle Reveille mit Jugendkraft,
Marschiere trommelnd immer voran,
Das ist die ganze Wissenschaft."
Heinrich Heine, Doktrin
Die gesellschaftliche Vereinzelung ist ein großes Problem der letzten Zeit. Sie ist eine Folge der politischen Entfesselung der Marktkräfte. Um die Überwindung dieses Übels soll es deshalb hier gehen:
Die Geschäfte gehen überdurchschnittlich gut in Hamburg. Hier herrscht Banko, nicht Macbeth.
Die soziale Lage und kulturellen Möglichkeiten der Mehrheit entwickeln sich dazu entsprechend. Das ist die ,,Wachsenden Stadt“. Alles soll sich dem CDU-Programm der ,,Wirtschafts-Cluster“ beugen. Für dieses geist- und kulturlose Stück hat die Handelskammer den Takt gegeben. Hier ist die Quelle der Probleme.
Seit 2001 wird für steigende Gewinne skrupellos scheibchenweise die (erkämpfte) kulturelle und soziale Substanz der Hansestadt verscherbelt. Öffentliche Mittel werden knapp gehalten. Mit dem Management entlehnten ,,Steuerungsmechanismen“ (Ziel- und Leistungsvereinbarungen, Kennzahlen, Kreditpunkten usw.) wird die Konkurrenz zwischen Interessengleichen geschürt: in Krankenhäusern, Schulen, Hochschulen, Museen, Theatern, Verwaltungen - überall.
So regiert auch der Wissenschafts-,,Manager“ Jörg Dräger die Hochschulen in die Krise. Gegen Geschichte, aufgeklärte Kultur und humane Vernunft sollen alle Regungen der Universität in die ökonomischen Bilanzen eingepaßt, alle dort Tätigen in das Verwertungssystem eingepfercht werden.
Hieraus resultieren die vielzahligen und wundmachenden Mißstände an der Universität: die Selektion und Dressur vermittels Studiengebühren, der mußefreie Lernparcours ,,BA/MA“ (mit Kontensystem und Prüfungsmarathon), die elektronische Pauküberwachung ,,StiNE“, die Zersplitterung und Hierarchisierung der Universität in Folge der Fakultätenbildung und der Oktroyierung des Hochschulrats sowie eine neue willkürliche Unkultur. Es sind keine menschlichen Verhältnisse. Gegen sie wachsen Unmut und Widerstand.
Denn dieses Desaster muß beendet werden.
Es sind die gnadenlosen Geschäfte und ihre bürokratisch unnachgiebige Durchsetzung, die spalten. Solidarität bedeutet, dagegen gemeinsam kritisch Abstand von der permanent geforderten Aufgabenerfüllung zu nehmen und dann Aktivität gegen diese Unbill und ihre gesellschaftlichen Ursachen. Daraus ergeben sich neue Bündnisse. Zu entwickeln ist die Freude an der Nützlichkeit des gemeinsamen engagierten Eingreifens für die Verbesserung der - für alle gleichen - Bedingungen.
Solidarische Kooperation ist das einzige, aber sehr wirksame Mittel gegen angedrohte Maßregeln und vermeintliche Sachzwänge. Die Studierenden der HfbK machen es mit ihrem nun fünf Monate andauernden Gebührenboykott vor. Wir sollten die gemeinsame Sache fortsetzen.
Demonstration
"Bildung bringt Licht ins Dunkel"
Studierende, Kita-Mitglieder, SchülerInnen und Gewerkschafter demonstrieren für gebührenfreie, emanzipatorische Bildung.
Auftakt ist am Mittwoch, den 5.12.2007, um 16 Uhr, vor dem Audimax (Uni-Campus, Von-Melle-Park 4)