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Gehorsam oder tätiger Widerspruch?

Altes neu gesehen: ,,Professor Mamlock“ nach Friedrich Wolf

,,Rolf: Mutter, ihr nehmt das alles zu leicht.
Mutter: Du hast immer geunkt, Rolf... bist einfach mit deinen Nerven herunter...
Rolf: Weil ich das alles deutlicher sehe...
Mutter besorgt: Du wirfst dich in alles zu sehr hinein, genau wie dein Vater, genauso besessen, bloß, daß er nur seine Klinik hat, du aber jetzt das Technikum, das Examen und nun noch die Politik. Rolf, wirklich, du sollst die Versammlungen und diese rote Studentengruppe lassen!
Rolf: Und wenn ich heute mein Technikum mit Auszeichnung mache, und morgen schlagen sie uns kaputt?“

Friedrich Wolf, ,,Professor Mamlock“, Zweiter Akt, 1933 (geschrieben auf der Flucht vor dem Nazi-Regime).

Siemens will bis 2010 (das ist auch so eine Agenda) für 10,5 Milliarden Euro eigene Aktien zurückerwerben und sie dann vernichten, um damit den Kurs für die übrigen Aktionäre nach oben zu treiben ...

Immer, wenn deutsche Interessen am Hindukusch verteidigt werden bzw. die Bevölkerung, der große Lümmel allzu sehr greint, weil die sozialen oder kulturellen Zumutungen nicht mehr für zwangsläufig - bedeutet auch: nicht mehr für erträglich - gehalten werden, dann gilt amtlicherseits Ruhe als die erste Bürgerpflicht. Die Leitkultur (deutsch) geht nach dem Motto Arbeite, Konsumiere, Lächle!

Dagegen hilft eigentlich nur das muntere kooperative Engagement für Frieden, Aufklärung, demokratische Partizipation und sozialen Fortschritt. Bildung für Alle gehört ebenso in diesen Kanon.

Menschliche Emanzipation trägt diese Namen. Historische Exempel, menschliche Geschichten, persönliche Beispiele und eindrucksvolle Bilder helfen sehr, diese Aufgabe wahrzunehmen.

"Professor Mamlock" (1933) ist ein Theaterstück des Schriftstellers Friedrich Wolf (1888-1953), das von seinem Sohn Konrad Wolf (1925-1982) 1961 verfilmt worden ist.

Es spielt kurz nach dem Reichstagsbrand von 1933, nach dem das Nazi-Regime seine Gegner (Demokraten, Humanisten, Sozialdemokraten, Kommunisten aus allen Bereichen der Politik, der Arbeit, der Kunst und der Wissenschaft) systematisch und brutal verfolgte. Auch die Demütigung, Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung wird gnadenlos betrieben. In diesem Zusammenhang wird die Geschichte des Professors Mamlock und seiner Familie beschrieben. Der renommierte jüdische Arzt will sehr lange den Ernst der Lage nicht wahrnehmen und glaubt, daß das blutige Regime vor den Türen seiner Klinik und seines Privathauses halt macht. Er vollzieht aber zum Ende des Stückes hin eine Wandlung, die die Notwendigkeit des Widerstehens deutlich macht und den Opportunismus einiger mithandelnder Personen beschämt und als eindeutig falsch erscheinen läßt.

Dieser historische Film gibt aufschlußreiche Gelegenheiten, die Gegenwart und ihre Möglichkeiten zu bedenken. Wir wollen sie erörtern.

Filmabend:
,,Professor Mamlock“

(Regie: Konrad Wolf)
nach dem gleichnamigen Drama von Friedrich Wolf.

Einführung: Dr. Wolfgang Beutin
Literaturwissenschaftler, Dozent und Autor

Montag, den 19.11.2007, um 18 Uhr
in Raum 05, Erziehungswissenschaft (PI)

siehe auch

V.i.S.d.P.: Olaf Walther & Golnar Sepehrnia, c/o Studierendenparlament, VMP 5, 20146 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg
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Veröffentlicht am Montag, den 12. November 2007, http://www.harte--zeiten.de/artikel_660.html