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Für die Mehrheit durch die Mehrheit:
,,Denn weder der Streit um die richtige Auslegung von Schriften noch deren Verdammung durch Neubekehrte helfen uns weiter.
Damit ist nicht dem Pragmatismus das Wort geredet. Denn alles, was vernünftig ist, muss ja zu Wort kommen. Nichts, außer der Menschenwürde und dem Humanismus, darf bei dieser Debatte ein Tabu sein. Alle Institutionen, alle Verfahren, sei es der Markt, das Privateigentum, der Wettbewerb: alles muss auf den Prüfstand und sich der Frage stellen, ob es der Emanzipation des Menschen nutzt. Diese rücksichtslose Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit, diese offene politische Debatte motiviert, sich Wissen anzueignen, bringt neues Wissen hervor und macht fähig zum erfolgreichen kollektiven Handeln.“
Herbert Schui (bis 2005 Professor der Volkswirtschaftslehre an der HWP), ,,Wo wir uns einigen müssen“, 21.4.2006.
Für die meisten ist das gesellschaftliche Leben rundum alltäglich ziemlich aufreibend. Die wirtschaftliche Konjunktur ist im gelinden Aufschwung (wegen des Exports), die Produktivität steigt, die Gewinne steigen.
Dagegen sinken real die Lohneinkommen, die Sozialleistungen werden empfindlich beschnitten, die Sitten verrohen umfassend, das Vertrauen in "die" Wirtschaft schwindet merklich, den etablierten Parteien wird kaum eine Lösung der Probleme zugetraut und die Laune verdunkelt sich.
Damit ist es wieder schwer an der Zeit, verstärkt rational über "Freiheit, Gleichheit, Solidarität", über (tendenzielle) und vernünftige Vollbeschäftigung, ausreichende Sozialleistungen, aufklärerische Bildung, sinnvolle Kultur und öffentliche Gesundheitshäuser nach- bzw. vorzudenken, um daraus Perspektive für eine wirksam, weil begründete assoziierte Handlungsweise zu gewinnen.
Hierbei ist von besonderer Bedeutung, hartnäckige und weit verbreitete Mythen wie z.B. der "natürlichen Konkurrenz aller gegen alle" oder "Lohnverzicht schafft Arbeitsplätze" oder unternehmerische Freiheit sei die Freiheit schlechthin zu brechen und allgemeine Ansprüche wie z.B. gesellschaftliche respektive zwischenmenschliche Kooperation oder ein ausreichendes Einkommen für alle oder generelle Wohlfahrt als Freiheit für die Mehrheit gemeinsam zu vertreten.
Über diese und andere Fragen wollen wir mit Herbert Schui diskutieren.
Die Überwindung der nicht hinnehmbaren Übel bedarf der munteren geistigen Anstrengung. "Denn alles, was vernünftig ist, muss ja zu Wort kommen."
Und: Politik ist nicht zwangsläufig ein schmutziges Geschäft. Ein neuer Anlauf ist lohnend.
Diskussion mit
Prof. Dr. Herbert Schui
am Dienstag, den 23. Januar 2007, um 18.30 Uhr
im Hörsaal C des Philturms (Von-Melle-Park 6)