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Antrag von juso-hsg und Liste LINKS an das Studierendenparlament

Solidarische Kooperation für gesellschaftliche Veränderung statt Krieg und Barbarei

Zum Jahrestag der Befreiung vom Faschismus

Am 8. Mai 1945 konnte die internationale antifaschistische Allianz die faschistische Diktatur und den 2. Weltkrieg beenden und somit neue Voraussetzungen für friedliche und vernünftige Gesellschaftsentwicklung weltweit schaffen.

Großagrarier, Schwerindustrielle und Banker sowie reaktionäre Intellektuelle und Parteien mit ihren Schlägertrupps waren sich einig gewesen in der brutalen Ablehnung des "Schmachfriedens" und der Destruktion der Weimarer Republik; eine aggressiv expansive Politik nach außen und eine Diktatur nach innen sollten die zugespitzte Ausbeutung der aus- und inländischen Bevölkerung sichern bis hin zur massenhaften Vernichtung in Konzentrationslagern und im verbrecherischen Krieg von Wehrmacht und SS.

Fortschrittliche und demokratische Organisationen und Parteien - zuerst die der Arbeiterbewegung - wurden verboten und aufgelöst, um das kooperative Engagement für Frieden, sozialen Fortschritt und Demokratie zu beseitigen; insbesondere Jüdinnen und Juden wurden als Gegner der Nazi-Politik stilisiert, entrechtet und im Terror des SS-Staates und dessen industrieller Nutznießer systematisch vernichtet.

Sechs Jahre wurde so die diktatorische Kriegsmaschinerie zur Vernichtung des "feindlichen Auslandes" vorbereitet, bis sie 1939 eingesetzt wurde - ca. 60 Mio. Menschen wurden getötet. Der Sieg über Nazi-Deutschland war möglich geworden, weil bürgerliche Humanisten und radikale Pazifisten, Sozialdemokraten und Kommunisten - individuell wie als Organisationen - die Gemeinsamkeiten im Streit unterschiedlicher Positionen für Frieden und Demokratie gesucht und entwickelt haben als Ziel des gemeinsamen Kampfes gegen Faschismus und Krieg: im Exil und im illegalen Widerstand - auch im KZ!

Zum Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg bekräftigt das Studierendenparlament der Universität Hamburg die Worte Thomas Manns, die er 1940 aus dem antifaschistischen Exil an die "Deutschen Hörer" richtete, als uneingelöste Maxime gegen die braune Barbarei:
"Was am Ausgang dieses Krieges stehen muß und wird, ist klar. Es ist der Beginn einer neuen Weltvereinigung; die Schaffung eines neuen Gleichgewichts von Freiheit und Gleichheit; die Wahrung der individuellen Werte im Rahmen der Forderungen des kollektiven Lebens; der Abbau der nationalen Staatssouveränität und die Errichtung einer Gesellschaft freier, aber der Gesamtheit verantwortlicher Völker mit gleichen Rechten und Pflichten."

Veröffentlicht 2003, http://www.harte--zeiten.de/dokument_483.html