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Beschluß des Akademischen Senats und des Studierendenparlaments der Universität Hamburg vom 30.10.2003

Die Erinnerung wachhalten!

Zum 65. Jahrestag der Reichspogromnacht

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 fand ein von den Nationalsozialisten organisiertes und durchgeführtes Massenpogrom gegen die jüdischen Mitmenschen statt: Über 1.300 Synagogen und Kultureinrichtungen wurden zerstört, Geschäfte und Wohnungen geplündert und über 25.000 Jüdinnen und Juden allein in dieser Nacht verhaftet, gefoltert, ermordet.

Dies war Fanal für die 1942 beschlossene "Vernichtung der europäischen Juden" bei der "Wannseekonferenz", der die brutale Stigmatisierung und vollständige Verdrängung jüdischer Menschen aus allen Bereichen des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens vorausging.
Der Antisemitismus war wesentlich für die bis in Weltkrieg und Shoah organisierte Vernichtung menschlichen Lebens durch die Diktatur, ihrer Helfershelfer und Nutznießer verantwortlich.

Der Akademische Senat der Universität Hamburg hält die Erinnerung an die Schrecken des Nazi-Terrors wach, um jeglicher Form von Antisemitismus und Rassismus, von antidemokratischen, kriegsverherrlichenden und antihumanistischen Tendenzen zu widerstehen.

Frieden und Völkerverständigung, Demokratie und soziale Gerechtigkeit für alle Menschen sind die unwiderrufbaren Maximen wissenschaftlicher Tätigkeit nach 1945.

Der Akademische Senat* ruft die Mitglieder der Universität zur Teilnahme an der

Gedenkveranstaltung

am Donnerstag, den 6. November 2003,
15.30 bis 16.30 Uhr,
Joseph-Carlebach-Platz (Grindelhof),

auf.

* Derselbe Aufruf wurde am gleichen Tag auch vom Studierendenparlament der Universität Hamburg beschlossen.

Veröffentlicht am Donnerstag, den 30. Oktober 2003, http://www.harte--zeiten.de/dokument_473.html