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Der Wahnsinn des "Langen Krieges"

Über die Methode der Verteidigung eines schwankenden Kolosses und die Notwendigkeit, ihn zu Fall zu bringen.

"Die Vereinigten Staaten sind eine Nation, die gezwungen ist, einen langen Krieg zu führen. Seit den Angriffen vom 11. September 2001 hat unsere Nation einen globalen Krieg gegen gewaltsame Extremisten geführt, die mit terroristischen Methoden kämpfen und unsere freie Lebensart zerstören wollen. Unsere Feinde versuchen sich Massenvernichtungswaffen zu verschaffen und werden diese, falls sie erfolgreich sein sollten, in ihrem Kampf gegen die freie Welt einsetzen. Gegenwärtig konzentriert sich dieser Kampf auf Irak und Afghanistan, aber wir müssen dafür vorbereitet und eingestellt sein, unsere Nation und ihre Interessen für viele Jahre auf dem gesamten Globus erfolgreich zu verteidigen. ...
Für kurzfristige globale Schläge, werden wir über Kapazitäten verfügen, um feste, gehärtete und tief vergrabene, mobile und wiedererfaßbare Ziele mit erhöhter Genauigkeit überall auf der Welt unverzüglich auf Befehl des Präsidenten anzugreifen. Unsere Nuklearwaffen werden zielgenau, sicher und zuverlässig sein, sowie maßgeschneidert für die Erfordernisse moderner Abschreckung."

Aus dem US Quadrennial Defense Review (Strategischer Vierjahresplan des US-Verteidigungsministeriums) vom 6. Februar 2006.

Seit über vier Jahren führen die US-Armee und ihre mehr oder weniger willigen Verbündeten Krieg, vor allem in Afghanistan und Irak. Die schmierige Clique religiöser Autokraten, die sich im Iran durch fanatisierende Hetze an der Macht hält, sieht sich durch die militärische Offensive der imperialistischen Weltmacht inzwischen - wohl nicht zu Unrecht - eingekreist und bedroht, reagiert mit größenwahnsinnigen Drohgebärden und liefert damit, von regierungsamtlichen US-Strategen ersehnt und befördert, einen Vorwand für die erneute Ausweitung des Krieges. Bush und Rumsfeld nennen dies "The Long War". (Festzuhalten ist, daß die iranische Regierung mit ihren - bisher soweit bekannt zivilen - Nuklearaktivitäten gegen keinerlei internationale Verträge oder Abkommen verstoßen hat, ganz im Gegensatz zu den USA, die ihre Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung aus dem Atomwaffensperrvertrag seit Jahrzehnten mißachten.)

Ziel dieses Krieges ist die Verteidigung des Krieges. Die andauernde Demütigung der offen Entrechteten, sowohl in den Zentren Amerikas und Europas wie an den ausgepreßten ,Rändern der Welt', ist die ständige Erpressung gegen alle anderen, weiterhin den wenigen Profiteuren des globalen Kapitalismus nützlich zu sein. Wo die Frustration sich in hilflosem Aufbegehren entlädt, wie in den selbstmörderischen Anstürmen von Flüchtlingen auf die Außengrenzen der europäischen Staaten, in den Ausschreitungen der Pariser Vorstädte oder zuletzt den religiös verhetzten Protesten gegen die Mohamed-Karikaturen, nimmt die weltweite ,innere Sicherheit' bürgerkriegsartige Zustände an. Der weltweite Kampf um Märkte und Rohstoffe zerstört zunehmend die Grundlagen menschlichen Reichtums. Das muß alles geändert werden.

Der Kampf gegen militärische Gewalt und soziale Einschnitte, gegen Arbeitslosigkeit, für höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten, gegen Studiengebühren und für allen Menschen nützliche Wissenschaft und Kultur ist ein Kampf. Wer sich hieran beteiligt, entwickelt und fördert Solidarität gegen das Recht des Stärkeren. So lassen sich alle Schwierigkeiten vernünftig und zivil überschreiten. So werden die Menschen einander eine Freude.

V.i.S.d.P.: Niels Kreller, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Dienstag, den 7. Februar 2006, http://www.harte--zeiten.de/artikel_356.html