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Frieden statt Krieg!

"Es fällt uns schwer, an eine Änderung des bisherigen Weltgeschehens mit seinem immer wiederkehrenden Kriegslärm zu glauben. Und doch: Utopie ist heute nicht mehr den Krieg zu überwinden, sondern ihn noch weiterhin für eine praktikable Möglichkeit zu halten."

(Gustav Heinemann, Bundespräsident von 1969 - 1974, 1964)

Keinen Zweifel lassen Bush, Clark, Rumsfeld & Co, dass sie Willens sind, die Unterwerfung des Iraks
als Ausgangspunkt der Unterwerfung der gesamten
Golfregion, des Mittleren Ostens und weiterer Teile
Asiens zu nehmen. Soldaten und Zivilisten sollen weiter mit Bomben übersäht werden - für die uneingeschränkte Herrschaft us-amerikanischer Konzerne über Öl, Transportwege und Märkte. Amerikanische Streitkräfte sind in der Lage, in 24 Stunden 3000 irakische Soldaten zu morden, nicht aber Willens in einer "befreiten" Stadt oder gar außerhalb die Plünderung ärmlichster Krankenhäuser und reichsten Kulturerbes zu verhindern, geschweige denn, die Millionen irakischer oder afghanischer Zivilisten zu ernähren, ihnen Wasser und Strom zu sichern. Lukrative Ausbeutung und friedliche Entwicklung schließen einander aus. Es bleibt Krieg.

Deshalb geht es um mehr, als um die Verhinderung oder Beendigung eines Krieges. Es geht um die
Beseitigung von Krieg überhaupt. Soziale Gleichheit
oder sozialer Spaltung, Kooperation oder Konkurrenz
und also Frieden oder Krieg - das ist die Überlebensfrage der Menschheit. Die kapitalistische Unterwerfungspolitik kann die Krise sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Beziehungen weder für den hiesigen Alltag noch im
internationalen Maßstab lösen. Bildung, demokratische Partizipation, soziale Entwicklung, humanistische Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und kulturelle Entfaltung für alle Menschen sind die Grundlage dauerhafter
Friedenssicherung. Entweder Unterwerfung der Menschheit oder Entwicklung - beides gleichzeitig ist nicht (mehr) zu haben.

Hochschulen als Institutionen der Aufklärung, des kritischen Verstehens, des demokratischen Austauschs für die Entwicklung wissenschaftlicher und technischer Erkenntnisse zum Nutzen Aller, stellen Bildung und Wissenschaft in den Dienst des Friedens. Die Freiheit von unmittelbaren Verwertungsanforderungen der Wirtschaft, also die Unbedrängtheit der Institutionen und der einzelnen Hochschulmitglieder von kapitalistischer Profitgier, sind dafür Voraussetzung. Die Politik von Wissenschaftssenator Dräger zielt darauf, die Hamburger Hochschulen durch das HochModernGesetz und gemäß den Dohnanyi-Kommissionsempfehlungen kapitalkonform umzubauen: Soziologie und die Hälfte der Sprach-, Geistes- und Kulturwissenschaften abzuwickeln, die Studienplatzzahl zu senken, den Hochschulzugang wie den Erwerb von Abschlüssen an die tätige Zustimmung des Studierenden zur Optimierung seiner Ausbeutbarkeit zu knüpfen, dies sei exemplarisch genannt.

Kritisches Engagement Aller dagegen ist ein wirksamer Beitrag für weltweit friedliche Entwicklung. Wiederum Gustav Heinemann: "Allein schon die Überleitung von Rüstungsproduktion in Friedensproduktion wirft viele Fragen zumal dort auf, wo Rüstungsproduktion ein privatwirtschaftliches Erwerbsunternehmen ist. Aber auch Völkerrecht, Soziologie, Sozialpsychologie, Pädagogik werden Beiträge zu leisten haben. Die eigentliche Grundlagenforschung aller sonstigen Grundlagenforschung ist die Friedensforschung! Der Frieden ist die eigentliche Forschungslücke der Wissenschaft. Der Wille zur Abrüstung kann nur dann ernsthaft werden, wenn Klarheit über ihre Voraussetzungen und über ihre Auswirkungen besteht."

Sorgen wir dafür. Hier.

V.i.S.d.P.: Niels Kreller, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: juso-hochschulgruppe & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Montag, den 14. April 2003, http://www.harte--zeiten.de/artikel_34.html