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Ein erfreuliches Ergebnis
Das Konzept der Kooperation statt Konkurrenz hat überzeugt. Bei den Wahlen zu den zentralen Gremien der Universität wurde die Listengemeinschaft von juso-hochschulgruppe & fachschaftsaktiven und Liste LINKS stärkste Kraft. Damit ist zum Ausdruck gebracht, daß vehemente und wirksame Politik gegen die Profitorientierung des Wissenschaftsbetriebs und gegen die dafür erforderlichen Entdemokratisierung und Entwissenschaftlichung der Universitäten für notwendig erachtet wird. Dies ist erfreuliche Folge stetiger gemeinsamer Tätigkeit für eine Demokratisierung der Hochschulen, für Bildung für alle und eine humanistische Zielsetzung in Forschung und Lehre sowie unseres Wirkens gegen den Rechtssenat. Daß fortschrittliche Hochschul- und Wissenschaftspolitik notwendig fundierter Gesellschaftskritik als Grundlage bedarf, wird verbreitete Einsicht.
So wird gleichzeitig deutlicher, daß das Konzept der Grünen Hochschulgruppe (GHG), vor grundsätzlichen gesellschaftlichen Konflikten in die 'Behaglichkeit' von Kuschelparties und Politik auf Kleinanzeigenniveau (Wohnbörse) auszuweichen, auf gar nichts eine adäquate Antwort bietet. Die 'unangenehmen' Erscheinungen des Studi-Alltags, wie Verschärfung der sozialen Ungleichheit durch Studiengebühren, Unterfinanzierung der Uni und verstärkten Druck auf die Einzelnen, mit einem Rückzug in ökologische Nischen und sommernächtliche Träumereien zu parieren, ist passé.
Die Hilfstruppen der Grünen sammelten sich auf der Liste "3in1". Doch treffen sich SPD-Rechte, Liberale und Pferdestall-Kultur-Tamtam zwar kulturell beim Versuch, die Bedrängungen der Konkurrenzgesellschaft in bierseeligem Beliebigkeitsspaß wegzuwischen, waren aber in der Akademischen Selbstverwaltung entgegen anderslautender Eigenwerbung nicht mal "Zweite Wahl".
Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) - germanisch-burschenschaftlich - hat seinen Platz im Akademischen Senat verloren. Mag sich die rechtsaußen CDU-Jugend für Hamburg Herrn Schill und für Berlin Herrn Stoiber wünschen - die Hamburger Studierenden haben der Brutalisierung der Ausbeutung, diskriminierender Hetze und elitärem Dünkel eine Absage erteilt.
Mit einer linken Mehrheit bei den Studierenden im Großen und Akademischen Senat ist eine gute Grundlage für die anstehenden Auseinandersetzungen gelegt: In der aktuell diskutierten Grundordnung (oder Verfassung) der Universität ist die Mitbestimmung der Hochschulmitglieder über die gesamtuniversitäre Entwicklung und die der einzelnen Fachbereiche, Institute und Kliniken auszubauen. Auch die Ambitionen des Wissenschaftssenators Dräger und des Unipräsidenten, Studiengebühren einzuführen, müssen abgewehrt werden. Damit fürderhin kritischer Gesellschaftsbezug in Forschung und Lehre umfassend zur Geltung gebracht werden kann und nicht humanistische Wissenschaft sukzessive dem Zugriff der privaten Wirtschaft auf Wissenschaftsinhalte geopfert wird, ist auch weiterhin für eine bedarfsdeckende Hochschulfinanzierung aus öffentlicher Hand zu kämpfen - all das mit und in den Gremien der Universität. Und bei jeder anderen Gelegenheit (siehe Veranstaltung weiter unten).
* Sitze: Akademischer Senat (Großer Senat) |
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Stimmen | Prozent | Sitze* | |
juso-hsg & Liste LINKS | 646 | 20,4 | 1(5) |
Grüne Hochschulgruppe | 636 | 20,1 | 1(5) |
Regenbogen | 606 | 19,1 | 1(5) |
RCDS (CDU) | 490 | 15,5 | -(4) |
Fachschaftsliste | 435 | 13,7 | -(4) |
3in1 (Realos, Lust, Pferde) | 356 | 11,2 | -(3) |
Wahlbeteiligung/gesamt | 3169 | 7,9 | 3(26) |
"Rückenwind für die
Hamburger Hochschulen -
Wohin steuert die Wissenschaftspolitik nach dem politischen Wechsel?"
Veranstaltung der Universitäts-Gesellschaft
Referent: Jörg Dräger, Wissenschaftssenator
Donnerstag, 14. Februar 2002, 18 Uhr, UniHauptgebäude, ESA 1, Hörsaal E. Panofsky (C)