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Freiheit und Democracy

Ein Filmabend mit Diskussion:
"Dr. Seltsam - oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben"

"Freiheit und Furcht führen Krieg. Die Verbreitung der menschlichen Freiheit - die große Errungenschaft unserer Zeit und die große Hoffnung jeder Ära - hängt jetzt von uns ab. Unsere Nation - diese Generation - wird unsere Menschen und unsere Zukunft von einer dunklen Bedrohung durch Gewalt befreien. Wir werden durch unsere Bemühungen und unseren Mut die Welt für diese Sache zusammenbringen. Wir werden nicht müde werden, wir werden nicht straucheln, wir werden nicht versagen."
George W. Bush, Ansprache an die Gemeinsame Sitzung von Kongreß und amerikanischem Volk, 20.09.01.

"Die Union ist seit jeher ein verlässlicher Pfeiler für die deutschen Interessen im Bündnis und nach außen. Was früher der Kommunismus oder der Nationalsozialismus an Freiheit zerstörten, versucht heute der Terrorismus von Fundamentalisten zu erreichen. Im Kampf dagegen verteidigen wir unsere ureigenste Freiheit. Diese Fanatiker wollen individuelle Freiheit, Toleranz und Pluralität unserer Gesellschaft zerstören und uns eine andere Lebensform aufzwingen."
Edmund Stoiber, Interview in der 'Welt am Sonntag', 23.09.01.

"Ihre Gönner dann, die schnellen
Grauen Herrn von den Kartellen:
Für die Rüstungsindustrie:
Freiheit und Democracy!"

Bertolt Brecht, "Der anachronistische Zug oder Freiheit und Democracy", 1947.

George W. Bush, Texaner und demokratisch nicht legitimierter Präsident der USA, schickt 'seine Jungs' auf einen "Kreuzzug für die Freiheit". Wesentlich die NATO-Staaten, einschließlich bundesdeutscher Streitkräfte, begleiten sie auf diesem weltweiten Feldzug. Zur Zeit findet dieser in Afghanistan, Irak und sonstwo statt. Wer wissen möchte, wo das nächste Mal diese "Freiheit" als gefährdet betrachtet wird, braucht sich nur eine Weltkarte mit den Rohstoffvorkommen und Ölpipelines anzuschauen oder sich ein wenig mit den geo- und militärstrategischen Interessen der imperialistischen Weltmächte zu beschäftigen. Alles, was der Kapitalverwertung entgegensteht, wird notfalls mit Militärgewalt zerstört. Kritik daran wird - gegen die Lehren aus zwei Weltkriegen und Faschismus - ebenfalls ins Fadenkreuz genommen: "Wer nicht für uns ist, ist für die Terroristen".

In Stanley Kubricks Film "Dr. Seltsam - oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" von 1964 fühlt sich ein paranoider amerikanischer General, Jack D. Ripper, durch die "kommunistische Weltverschwörung" bedroht. Diese habe sich zum Ziel gesetzt, die "kostbaren Lebenssäfte" der Amerikaner zu verseuchen. Er setzt die amerikanische Atombombenflotte Richtung Sowjetunion in Marsch. Den geheimen Rückruf-Code nimmt er mit ins Grab, und der amerikanische Präsident Muffley sieht sich gezwungen, dem genußfreudigen Sowjetpremier am Roten Telefon alle Einzelheiten über die anschwebenden Todesbomber zu verraten. Unterstützung erhält er von einem zur Beratung der US-Regierung engagierten Nazi-Wissenschaftler, Dr. Seltsam, der im Rollstuhl sitzend von der "Herrenrasse" faselt. Die rote Abwehr kann alle Bomber abschießen - bis auf einen. Auf dessen Wasserstoffbombe reitet Major King Kong, auch Texaner, cowboyhutschwingend einem Ziel in der Sowjetunion entgegen.

Die Satire ist eine Freude für das Zwerchfell, die hohe Aktualität läßt die Haare zu Berge stehen.

Die historisch-aktuelle Unterstützung des imperialistischen Krieges und die "Freiheit", was F. J. Strauß einstmals und G. W. Bush heute dazu zu sagen haben, und was B. Brecht und wir dem entgegenzusetzen haben, soll an diesem Filmabend Thema sein.

Freiheit und Democracy
Ein Filmabend mit Diskussion

in einem literarisch-politischen Rahmen zu beiden Seiten.

Mitwirkende: P. Sellers, G. W. Busch, F. J. Strauß, eine unbekannte Dame und B. Brecht.

Donnerstag, den 17. Januar 2002 um 19 Uhr
Café Paranoia, PI-Werkstattgebäude (Von-Melle-Park 8)

V.i.S.d.P.: Olaf Walther & Golnar Sepehrnia, c/o Studierendenparlament, VMP 5, 20146 Hamburg.
Herausgegeben von: juso-hochschulgruppe & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg
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Veröffentlicht am Montag, den 7. Januar 2002, http://www.harte--zeiten.de/artikel_294.html