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Kooperation statt Konkurrenz

"Intellektuelle als Handelnde werden umso stärker sein, je mehr sie gelernt haben. Sie werden auch umso einiger sein. Streitsucht und Absonderung sind die Gebrechen unzuverlässiger Intellekte. Solche sind vor der Gewalt von Machthabern noch immer zusammengebrochen: jede Eigenart war vergessen, sobald sie gefährlich wurde. Gefestigte Köpfe rollen nicht so leicht."
Heinrich Mann, "Die Führung", aus: "Es kommt der Tag", 1936.

Die stärkere Ausprägung gesellschaftlicher Widersprüche ist das Ergebnis zunehmend betriebener Ausrichtung menschlicher als konkurrenzhafte Verhältnisse, insbesondere durch die derzeitige Militarisierung. Ein Ausdruck dieser Widersprüche ist die Hamburger Rechtsregierung, deren Privatisierungsbestrebungen auch an der Uni auf Konkurrenz zielen. Fortschrittliches Engagement ist notwendig, weshalb juso-hsg und Liste LINKS gemeinsam auf eine weitreichende, kooperative und solidarische Praxis im Kampf um zivilisierte, humanistische Entwicklung setzen.

Der Barbarei kriegerischer Destruktion zur Durchsetzung und Absicherung ökonomischer und geostrategischer Interessen gilt es entschieden entgegenzutreten. Daher arbeiten wir im Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung der als alternativlos vermarkteten Militarisierung der Außenpolitik entgegen und für eine rationale, gerechte und humane also friedliche Perspektive. Denn Politik zur Bekämpfung der Ausbeutung als Ursache von weltweiter Unterentwicklung, Hunger und Elend benötigt eine starke friedenspolitische Bewegung.

Während nach Außen Krieg geführt wird, wird nach Innen versucht, die durch Sozialabbau, "Sparzwang" und Deregulierung verursachte Zuspitzung der Verhältnisse von Ausbeutung und Konkurrenz durch Repression, Denunziation und Entsolidarisierung abzusichern. Mit Hetze und markigen Law-and-Order-Parolen sorgt Schill für Akzeptanz der Kapitaldevotion des Hamburger Rechtssenats. Um dem Rechtssenat Widerstand entgegenzusetzen und Bedingungen für positive gesellschaftliche Reformen zu schaffen, ist außerparlamentarische Opposition notwendig.

Gegen die vom Rechtssenat forcierte Privatisierung und Verwertungsorientierung der Hochschule wollen wir weiterhin in den Gremien der akademischen Selbstverwaltung und darüber hinaus für Bildung für Alle zur Ermöglichung umfassender wissenschaftlich-kultureller Weltaneignung, für kritische Wissenschaft zur Lösung gesellschaftlicher Probleme wie Ausbeutung, Krieg und Rechtsextremismus und die Demokratisierung der Hochschule als Bestandteil fortschrittlicher gesellschaftlicher Entwicklung streiten.

Dem in der Verkleinerung des Hochschulsenats (ehemals Akademischer Senat) durch das neue Hamburgische Hochschulgesetz zum Ausdruck kommenden Entdemokratisierungsstreben begegnen wir mit der gemeinsamen Kandidatur unserer beiden Listen, verstärkter Zusammenarbeit von Verfaßter Studierendenschaft und Akademischer Selbstverwaltung und einer engeren statusgruppenübergreifenden Kooperation fortschrittlicher Kräfte.

Wahl zum Großen Senat und Hochschulsenat der Universität Hamburg

Der Große Senat und der Hochschulsenat treten nach dem neuen Hamburgischen Hochschulgesetz (HmbHG) an die Stelle des bisherigen Konzils und des Akademischen Senats als höchste Gremien der Akademischen Selbstverwaltung (AS) der Universität.

Diese Gremien sind aus Mitgliedern aller Statusgruppen (Studierende, Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Technisches und Verwaltungspersonal) zusammengesetzt. Der Große Senat besteht zu je einem Drittel aus Studis, Profs und Angestellten. Er bestimmt die Leitlinien der Hochschulentwicklung, beschließt die Grundordnung und wählt das Präsidium der Universität. Anknüpfend an die Geschichte des Konzils muß der Große Senat als höchstes richtungsgebendes Entscheidungsgremium der Uni gestärkt werden. Insbesondere in der Grundordnung, die wesentliche Regelungslücken des HmbHG in der Hochschule füllen soll, muß zum Ausdruck kommen, daß die höhere Eigenständigkeit der Hochschule den Ausbau inneruniversitärer Mitbestimmung aller in der Hochschule Tätigen erfordert, um den aufklärerischen und gesellschaftskritischen Einfluß der Uni gegen den Rechtssenat zu stärken. Im Hochschulsenat sind Studis bei professoraler Mehrheit mit nur drei Sitzen vertreten. Hier werden hochschulpolitische Entscheidungen gefällt, z.B. über Studienordnungen, Berufungen oder den Uni-Haushalt. Auch hier muß für Demokratisierung und Entwicklung kritischer Wissenschaft gestritten werden.

Die Vertreter in den beiden Senaten werden in nur einem Wahlgang per Briefwahl gewählt. Die Wahlunterlagen wurden in den letzten Tagen zugesandt, die ausgefüllten Stimmzettel können bis zum 18.01.2002, 9 Uhr, in die in vielen Universitätsgebäuden dafür aufgestellten Urnen geworfen werden.

Diese Wahl zum Großen Senat und Hochschulsenat findet unabhängig von den Studierendenparlamentswahlen statt, zu denen in der Woche vom 14. - 18. Januar an extra aufgestellten Urnen gewählt wird.

V.i.S.d.P.: Olaf Walther & Golnar Sepehrnia, c/o Studierendenparlament, VMP 5, 20146 Hamburg.
Herausgegeben von: juso-hochschulgruppe & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg
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Veröffentlicht am Donnerstag, den 3. Januar 2002, http://www.harte--zeiten.de/artikel_292.html