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Kapitalismus oder Frieden
"Ich weiß nicht, mit welchen Waffen im Dritten Weltkrieg gekämpft wird, wohl aber, welche im Vierten zur Anwendung kommen: Keulen und Steine."
(Albert Einstein)
"Der Krieg gegen den Terrorismus hat zweifelsohne in Afghanistan begonnen, aber er wird nicht dort enden. Er wird nicht enden, bis die Terrornetzwerke zerschlagen sind, wo immer sie existieren."
(Donald Rumsfeld)
Am 6. und am 9. August 1945 warfen die USA Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Diese bis heute fortwirkende massenmordende Machtdemonstration richtete sich nicht gegen das militärisch bereits besiegte Japan, sondern war die Aufkündigung der Anti-Hitler-Koalition mit der Sowjetunion und der Beginn des Kalten Krieges. Es folgten eine über 40jährige Rüstungskonkurrenz und zahlreiche Stellvertreterkriege gegen die "kommunistische Bedrohung". Um kapitalistische Ausbeutung und imperialistische Expansion, die nach schwersten Wirtschaftskrisen und zwei Weltkriegen grundlegend in Frage gestellt waren, weiterhin aufrecht erhalten zu können, mußte die sozialistische Alternative dazu mit allen Mitteln bekämpft werden. Die zwei Atombomben belegten, dass der Zerstörungskraft moderner Kriegsführung und Massenvernichtung dabei technisch keine Grenzen gesetzt sind.
Angesichts dieser Drohung beschränkten sich die sozialistischen Staaten auf die Verteidigung des Status Quo, agierten defensiv und brachen ab 1989 zusammen. Doch die Widersprüche sind damit nicht aus der Welt. Weiterhin wird der Graben zwischen Arm und Reich immer tiefer, weiterhin wollen Menschen nicht ausgebeutet werden, weiterhin behindert kapitalistische Konkurrenz, dass alle Menschen vom gesellschaftlichen Reichtum profitieren können, weiterhin wird die Konkurrenz mit militärischer Gewalt aufrechterhalten. Dem Kapital war und ist der Kapitalismus wichtiger als der Frieden.
Die Anschläge vom 11. September 2001 nahm die US-Regierung zum Anlaß, ihre seit langem entwickelten Pläne für eine neue Phase imperialistischer Kriegsführung in die Tat umzusetzen. Jeder, der sich der Vorherrschaft der US-Konzerne entgegenstellt, wird zum Terroristen, zum Schurkenstaat, zum Diktator erklärt. Afghanistan, Irak, Iran, Nordkorea, Syrien, Kuba, Venezuela, ... egal aus welchem Grund sich eine Regierung widersetzt - wer sich den Erpressungen nicht beugt, soll weggebombt werden. Dabei werden inzwischen in den USA Atomwaffen entwickelt, die anders als während des Kalten Krieges nicht mehr als Drohung, zur Abschreckung, sondern für den weltweiten Einsatz vorgesehen sind.
Fundamentalistische US-Republikaner und reaktionäre Islamisten kämpfen darum, ob die Ausbeutung im Nahen Osten besser als kapitalistische Scheindemokratie oder als feudalistische Diktatur zu organisieren ist. Statt dessen muß eine echte Alternative erkämpft werden. Die weltweiten Proteste der Friedensbewegung gegen den Irak-Krieg haben dies angedeutet: eine solidarische Entwicklung weltweit, soziale Absicherung, Arbeit, Bildung, Gesundheit und Kultur für alle Menschen - das ist notwendig, um nicht nur einzelne Kriege zu verhindern, sondern ihre Ursachen aus der Welt zu schaffen.
Frieden statt Kapitalismus.
Zivilisation statt Barbarei.