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Internationale Kooperation statt nationalistischer Konkurrenz

Wider den Geschichtsrevisionismus - für sozialen Fortschritt - gegen Nazismus

,,Präsident Truman, Generalissimus Stalin und Premierminister Attlee verlassen diese Konferenz, welche das Band zwischen den drei Regierungen fester geknüpft und den Rahmen ihrer Zusammenarbeit und Verständigung erweitert hat, mit der verstärkten Überzeugung, daß ihre Regierungen und Völker, zusammen mit anderen Vereinten Nationen, die Schaffung eines gerechten und dauerhaften Friedens sichern werden.
[...]
Der deutsche Militarismus und Nazismus werden ausgerottet, und die Alliierten treffen nach gegenseitiger Vereinbarung in der Gegenwart und in der Zukunft auch andere Maßnahmen, die notwendig sind, damit Deutschland niemals mehr seine Nachbarn oder die Erhaltung des Friedens in der ganzen Welt bedrohen kann.
Es ist nicht die Absicht der Alliierten, das deutsche Volk zu vernichten oder zu versklaven. Die Alliierten wollen dem deutschen Volk die Möglichkeit geben, sich darauf vorzubereiten, sein Leben auf einer demokratischen und friedlichen Grundlage von neuem wiederaufzubauen. Wenn die eigene Anstrengungen des deutschen Volkes unablässig auf die Erreichung dieses Zieles gerichtet sein werden, wird es ihm möglich sein, zu gegebener Zeit seinen Platz unter den freien und friedlichen Völkern der Welt einzunehmen.“

Mitteilung über die Dreimächtekonferenz von Berlin (,,Potsdamer Abkommen“) vom 2. August 1945

Am 30. Juli wollen die Neonazis in Hamburg marschieren, um demagogisch die Bombardierung Hamburgs im Zweiten Weltkrieg als ,,Bombenterror“ zu skandalisieren und so die Schuld an den Verheerungen des von den deutschen Faschisten entfachten Krieges den Verbündeten der Anti-Hitler-Koalition zuzuschieben.

Die deutschen Machteliten hatten den Hitlerfaschisten am 30. Januar 1933 die Macht übertragen, um so die Aufrechterhaltung des Kapitalismus durch Terror und Zuspitzung der Konkurrenz zum rassistischen Sozialdarwinismus zu sichern. Insbesondere lag die Rüstungs- und Kriegspolitik der Nazis im Expansionsinteresse des Großkapitals. So wurde mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 der brutalste Krieg der menschlichen Geschichte entfesselt, begleitet von rassistisch motiviertem industriellen Massenmord.

Die bürgerlich-demokratischen Großmächte und die Sowjetunion fanden sich schließlich in der Anti-Hitler-Koalition zusammen. Zur Abwehr und Niederringung der faschistischen Aggression, die gegen die zivilisierte Menschheit in toto gerichtet war, entwickelten sie eine tiefgreifende Kooperation trotz der Systemgegensätze. Am 8. Mai 1945 wurde schließlich durch den Sieg der Koalition Europa vom Hitlerfaschismus befreit. Die gemeinsamen Erklärungen der Alliierten, insbesondere der Konferenzen in Jalta und Potsdam, waren auch positioneller Ausdruck dieser entwickelten Kooperation.

Die Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 erarbeitete und beschloß die Regelung der Nachkriegsordnung Europas. Für die Zukunft Deutschlands orientierte man sich in Potsdam an den vier ,,großen Ds“: Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung und Dezentralisierung. Insbesondere wurde für die Wirtschaftsordnung vereinbart, daß die Monopole zerschlagen würden und Deutschland nie wieder in der Lage sein solle, für einen Krieg zu rüsten.

Doch im Westen wurde die kapitalistische Wirtschaftsordnung im Grunde wieder restauriert.

Insbesondere nach dem Zerfall der sozialistischen Staaten (auch als soziales Korrektiv des Kapitalismus) sollen nun die Ausgebeuteten das Ende der Geschichte als ihr Schicksal anerkennen. Damit die Mehrheit der Menschen nicht solidarisch kooperativ ihre Geschicke in die eigenen Hände nimmt, soll die vermeintliche Natürlichkeit der Konkurrenz aller gegen aller als Treibstoff der Ausbeutung allumfassend akzeptiert werden. Von herrschender Seite wird hierzu die neoliberale Ideologie der totalen Unterwerfung unter den Markt propagiert.

Die Neonazis vertreten die allumfassende Konkurrenz in ihrer brutalen Variante der rassistischen und nationalistischen Demagogie. Durch ihre Hetze gegen die Alliierten unterstützen sie die Angriffe von herrschender Seite auf die Schlußfolgerungen von 1945. Die Bundeswehr soll sich an Kriegen in aller Welt beteiligen und die dem faschistischen Sozialdarwinismus entgegengesetzten sozialen Errungenschaften sollen beseitigt werden.

Dagegen ist deshalb entschiedene Kooperation zu entwickeln. Diese solidarische Handlungsweise der Beherrschten zur eigenen und allgemeinen Emanzipation der Menschen ist ihre Waffe gegen die Konkurrenz im Interesse der Herrschenden. Hierdurch sind Frieden, vernünftige Arbeit, aufklärerische Bildung, humane Gesundheitseinrichtungen, emanzipatorische Kultur, kultivierende soziale Sicherungssysteme - und schließlich die Überschreitung der Ausbeutungsverhältnisse - zu erreichen.

V.i.S.d.P.: Olaf Walther & Golnar Sepehrnia, c/o Studierendenparlament, VMP 5, 20146 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg
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Veröffentlicht am Montag, den 25. Juli 2005, http://www.harte--zeiten.de/artikel_241.html