Menü | HomePublikationenharte zeiten › Flugblatt der juso-hsg vom

Barbarei oder Zivilisation?

"Das "Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert" strebt danach, Ungleichheit fortzusetzen und amerikanische Hegemonie um jeden Preis, selbst wenn er apokalyptisch ist, zu errichten. Das Weltsozialforum verlangt Gerechtigkeit und Überleben. Aus diesen Gründen müssen wir uns als im Krieg befindlich betrachten."
(Arundhati Roy: Feiertagsproteste stoppen keine Kriege,
Rede auf dem 4. Weltsozialforum in Mumbai, 17. Januar 2004)

Die US-Regierung zeigt sich überrascht von der neuen Eskalation der Gewalt im Irak. Noch vor einem Jahr, als die USA mit ihren Vasallen eine gewaltige Materialschlacht aufboten, um die irakischen Ölquellen zu erobern und sich die Vorherrschaft im Nahen Osten zu sichern, waren Angst und Verzweiflung ihre mächtigste Waffe. Ganze Divisionen der irakischen Armee lösten sich auf und warfen ihre Uniformen in den Sand, weil es keinen Sinn hatte, sich der imperialistischen Übermacht militärisch entgegenzustellen. Die ständigen Demütigungen der Besatzung haben aus Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit den Hass wachsen lassen, der sich heute gegen die Besatzer wendet.

Frieden, Freiheit und Menschenrechte sind die Versprechen, mit denen die Werbetexter des US-Imperialismus ihre Raubzüge schmücken wollen. Permanenter Krieg, massenhaftes Morden sowie sozialer und kultureller Verfall sind die realen Ergebnisse. Imperialistische Politik erschöpft sich eben nicht in der Eroberung "ferner Länder", sondern zerstört die ökonomischen und ökologischen Lebensgrundlagen und kulturellen Reichtum der Menschheit - überall.

George W. Bush und Co. führen Krieg nicht nur gegen die Menschen im Irak, sondern gegen die Bevölkerung weltweit, um durch militärischen Terror und sozialen Druck die globale Ausbeutung weiter aufrechterhalten und ausweiten zu können. Es ist die Aufgabe der Friedensbewegung und der sozialen Bewegungen, dem kämpferisch die Alternative einer sozialen und demokratischen Entwicklung weltweit entgegenzusetzen. Soziale Absicherung, sinnvolle Arbeit, Bildung und kulturelle Entfaltung für alle Menschen sind nur gegen die Interessen derer, die von Krieg und Ausbeutung profitieren durchzusetzen.

Die zerstörerische Gefräßigkeit des verfallenden Kapitalismus richtet sich gegen alle Menschen. Aufklärung hierüber ist die wesentliche Aufgabe der Friedensbewegung. Mit den Wahlerfolgen der Sozialisten in Spanien und der möglichen Abwahl Bushs sind so spürbar Unterschiede erreicht. Darauf ist aufzubauen: Zivilisation statt Barbarei!

V.i.S.d.P.: Niels Kreller, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: juso-hochschulgruppe & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Sonntag, den 11. April 2004, http://www.harte--zeiten.de/artikel_179.html