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Da ist eine Alternative
„Anders, als die meisten Menschen denken, ist der Beitrag der Medizin und sogar von öffentlicher Gesundheit relativ bescheiden, wenn es darum geht, die Ungleichheit der Lebenserwartung zu verringern. Viel wichtiger sind frühe Bildung oder gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse. (…)
Es gibt heute eine eigenartige Tendenz, die Bedeutung von Verschwörungstheorien zu übertreiben – eine Tendenz, die die Sensationslust der Medien füttert, die Beratungsfirmen antreibt, ernsthafte Debatten umgeht und am Ende Verschwörungstheorien befeuert. (…)
Krise und Kritik haben dieselbe griechische Wortgeschichte. ›Krisis‹ bedeutet zum einen den entscheidenden Moment, in dem die Gefahr präsent ist – in Krankheit oder Krieg –, und zum anderen den Akt von Unterscheidung und Urteil. Krise auf der einen, Kritik auf der andren Seite. Ich halte Kritik grundsätzlich für eine Art, auf die Welt zu schauen, oder spezifischer: auf die verschiedenen Fakten, die uns konfrontieren mit der Vorstellung im Kopf, dass sie alle anders aussehen könnten – wie es die Hauptfigur in Robert Musils › Mann ohne Eigenschaften‹ tut. Aus diesem Blick auf die Welt ergibt sich die Frage: Was heißt es, dass es ist, wie es ist? Welche Folgen hat es? Wie könnte es anders werden?“
Prof. Didier Fassin (Arzt und Soziologe, lehrt in Princeton) im Interview mit „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ („FAS“), 21.11.2021, S. 40.
„Bei uns fehlt es an Entwicklungsmöglichkeiten, guten Arbeitsbedingungen und guter Bezahlung. (…) Die 35-Stunden-Woche muss kommen. (…)
Wir brauchen Personaluntergrenzen, die wissenschaftlich fundiert festgelegt werden und auf allen Stationen gelten.“
Alexander Jorde (Intensivpfleger an einer Klinik in Münster) im Interview („Jede Woche aufs Neue einen Jetlag“) im „SPIEGEL“, Nr. 47/20.11.2021, S. 17; im Zusammenhang mit der Titelgeschichte „Pflegekrise“.
„Der Spanier lebt in fernen Zonen Für die, die weitab davon wohnen.“
Ringelnatz, 1931, in: „Kinder-Verwirr-Buch“.
Die Welt ist nicht (nur) so, wie sie erscheint oder einem vorgegaukelt wird. Das gilt für Erwachsene wie für Kinder – also für (fast) alle Menschen jeglichen Alters, allerorten und der Meisten Herkunft.
Die momentane (Welt-)Gesellschaft – somit relevant für die meisten Menschen – kann viele Verbesserungen vertragen, die als gewachsene Möglichkeiten angelegt sind, von den meisten Regierungen nicht angestrebt werden und von den Betroffenen selbst zur Verwirklichung gebracht werden müssen.
Das betrifft die Probleme der Gewalt, der Umwelt, der internationalen Beziehungen, der sozialen Ungleichheit, der mangelnden Aufklärung und der rabiaten Existenz der Ewiggestrigen.
Krieg ist nicht Frieden, der Raubbau an der Natur zerstört uns selbst, das Nord-Süd-Gefälle ist eine schiefe Bahn, soziales Elend menschenunwürdig, Verwirrung schafft eigene Probleme, und wer aus der Geschichte nicht lernen will, schafft keine gesellschaftlich wie persönlich angenehme Gegenwart und Zukunft.
Hierbei können und sollten sich auch die Wissenschaften, alle Akteure, neu in ihrer möglichen Bedeutung souverän verstehen: Welche sind die Friedensursachen? Wie ist eine angemessene soziale Balance zwischen Mensch und Natur zu schaffen? Wie bekommt die „Globalisierung“ einen angenehmen Klang? Welchen Vorteil hat die Beseitigung der sozialen Ungleichheit für Alle? Ist die Aufklärung mehr als eine historische Tatsache? Was bleibt aus der Geschichte uneingelöst? Welchen human wirksamen Konsens hat der Antifaschismus? Welche Potentiale sind in der verantwortlichen Kooperation zu entfalten?
Diese und andere Fragen verbindlich zu beantworten, gibt den Hochschulen einen erweiterten Sinn, führt aus der Eindämmung hinaus und läßt ebenso die Aufgaben der Studienreform, der Hochschulfinanzierung, der demokratischen Partizipation sowie eine lebendige Kultur auf dem Campus sozial befriedigend charakterisieren. Der Alltag gewinnt auf diese Weise an Qualität.
Das unbestimmte Einerlei weicht einer erfreulichen Bestimmung.