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Ausstellung

anlässlich des 40. Jahrestages des Putsches gegen Salvador Allende und die ,,Unidad Popular“

Eine Veranstaltung des Referats für internationale Solidarität (RIS)

Der andere 11. September - Chile 1973, Chile heute

Am 11. 9. jährt sich der Putsch in Chile zum 40. Mal, mit dem eine breite, fortschrittliche Bewegung, ihr politisches Bündnis ,,Unidad Popular“ und ihr Präsident Salvador Allende im Interesse chilenischer Eliten und ausländischer Konzerne brutal beseitigt werden sollten. Eine Ausstellung und eine Veranstaltung sollen daran erinnern.

Dem Putsch war eine Entwicklung vorausgegangen, in der im politischen Rahmen einer bürgerlichen Demokratie sozialistische Politik entwickelt und durchgesetzt wurde: Chile, von Ungleichheit und Elend gezeichnet, erlebte ab 1970 eine Phase der Prosperität, in der allen Menschen Bildung und Gesundheitsversorgung kostenlos gewährleistet wurden und während der durch Preisregulierung soziales Wohnen und sichere Ernährung für Alle gefördert wurden. Die sozio-ökonomische Grundlage dafür sollten eine Bodenreform, die Verstaatlichung und Demokratisierung der Rohstoffindustrie sowie die Entwicklung einer damals einmaligen Kommunikationstechnologie (einem Vorläufer des Internet) bilden. Wirtschaftswachstum, eine schnelle Verbesserung der sozialen Lage der Bevölkerung, politische Aufklärung und kulturelle Blüte waren bald erkennbare Erfolge dieses Kampfes.

Dieses international überzeugende Beispiel konsequenter humanistischer Gesellschaftsveränderung war der besitzenden Klasse Chiles und den Herrschenden in den USA so gefährlich, dass sie es mit roher Gewalt bekämpften. Sie haben mit dem Putsch und der darauf folgenden Militärdiktatur bis 1990 ihren wahren menschenfeindlichen und zivilisationsfernen Charakter gezeigt. Sie errichteten in Chile ein ,,Labor“ zynischer neoliberaler Wirtschaftswissenschaft und -politik nach den Plänen der ,,Chicago Boys“. Die zur Durchsetzung dessen erforderliche Diktatur hat rund 40000 Opfer gefordert, das Land isoliert und in Unterentwicklung gestürzt.

Doch aus dem fortschrittlichen Erbe schöpfend und mit internationaler Solidarität hat sich das Land 1990 von der Junta befreit. Seit den 1990ern ist viel in Bewegung gekommen, und heute kämpfen Studierende, Schüler, Gewerkschaften und viele andere für gebührenfreie Bildung, soziale Gleichheit, gegen Korruption und vor allem für eine neue Verfassung, die die historische Entrechtung der Bevölkerung grundlegend beendet.

Die Uni Hamburg war 1973 ein wichtiger Bezugspunkt für viele, die vor dem Terror des Pinochet-Regimes nach Europa fliehen konnten. Erhebliche Teile des heutigen internationalen Engagements an der Universität haben in der Chile- Solidarität ihren Ursprung. Als Zeichen dieser Verbundenheit ist vor 30 Jahren der Platz am Abaton ,,Allende-Platz“ benannt worden; der AStA der Uni Hamburg war dafür mit initiativ. Damit wurde auch in der bundesrepublikanischen Kontroverse über die Solidarität mit Chile in Gegnerschaft zur erzreaktionären Kollaboration von CDU/CSU mit den chilenischen Machthabern eingegriffen. ,,Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die Chilenen plötzlich wieder einen süßen Klang, äußerte etwa der bayrische Ministerpräsident Franz Josef Strauß (CSU) (Bayernkurier 22.09.1973).

Gegen sowas zählte und zählt am meisten für die Kraft und Perspektive emanzipatorischer Entwicklung das solidarische Engagement von sozialen Bewegungen und Studierendenschaften weltweit.

Deshalb sollen sich die Universitätsmitglieder und besonders die Studierenden diese Geschichte und ihr Erbe internationaler Solidarität heute aneignen können.

Ausstellung

anlässlich des 40. Jahrestages des Putsches gegen Salvador Allende und die ,,Unidad Popular“

Eröffnung
am Dienstag, den 15. Oktober 2013, um 19 Uhr
im Foyer der ehemaligen HWP, Fachbereich Sozialökonomie, Von-Melle-Park 9
Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Norman Paech

Ausstellung bis zum 30.10.2013

Weitere Informationen beim: Referat für internationale Solidarität (RIS)

Veröffentlicht am Dienstag, den 15. Oktober 2013, http://www.harte--zeiten.de/