Menü | HomePublikationenharte zeiten › Flugblatt von harte zeiten vom

Hire me!
oder
Solidarisch ist der Mensch.

,,Gute Jobmessen sollte man bereits als Student intensiv nutzen, um die vielen unterschiedlichen Karriere-Möglichkeiten und Arbeitgeber-Philosophien mit allen Sinnen zu entdecken und persönlich zu bewerten.“

Jobmessenveranstalter ,,connecticum“ auf seiner Homepage.

,,Ist denn kein Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Schinderei?“

Georg Christoph Lichtenberg, ,,Einfälle und Bemerkungen“, (247), Heft C, 1772-1773.

Die Empfehlung des Jobmessenveranstalters lockt mit ,Selbstverwirklichung‘ in die Unterwerfung: Welche Ausbeutung paßt zu mir?

Mit der ausschließlichen Ausbildungsorientierung des Studiums (Bologna), wurde das Bildungsziel immer enger, abseitiger und entfremdeter gesteckt. Die geschäftlichen Verwertungsinteressen der Arbeitgeber (,,Employability“) drängten die Orientierung am Allgemeinwohl und die Bildung mündiger Menschen zurück. Um diese Fehlentwicklung umzukehren, muß die Kritik an Prüfungen und Noten geschärft werden; sie dienen kulturell der Vorbereitung auf den ,Ernstfall‘ Arbeitsmarkt. Prüfungen deformieren den kooperativen Erkenntnisprozeß ,,Lernen“ zu einer individualisierten und hierarchisierten Leistungskontrolle; Noten haben dabei die Funktion, einen wertenden Vergleich zwischen Menschen zu konstruieren und Konkurrenz und Selektion zu verschärfen. Mit humaner Erkenntnis und Entfaltung hat das nichts zu tun.

Wenn der Mensch im Bildungssystem bestehen soll, statt daß Bildung und Arbeit für den Menschen sinnvoll und nützlich sind, steht alles auf dem Kopf. Der Kampf um die Zukunft hat den Sinn, dieses Verhältnis auf die Füße zu stellen: Frieden, sozialer Fortschritt, wirkliche Demokratie und eine solidarische Kultur sind eine Herausforderung zur Aufklärung und der relevante Inhalt von Wissenschaft. Noten und Prüfungen haben keine eigenständige positive Bedeutung. Sie sind nur Druckmittel und Ablenkung von den Möglichkeiten vernünftiger Veränderung. Im solidarischen Engagement für eine erfreuliche Zukunft sind sie daher auch gemeinsam beiseite zu räumen. Niemand soll versuchen, eine Neigung zur Unterwerfung unter ,,Arbeitgeber-Philosophien“ zu entwickeln. Solidarisch ist der Mensch.


,,Kampf um die Zukunft“
Dies Academicus zur Studienreform

am Dienstag, den 17.4.2012, ab 9 Uhr,
in Hörsaal A des Uni-Hauptgebäudes
in der Edmund-Siemers-Allee 1.

Es gibt Workshops zu den Themen:
Wege in die Universität Hamburg, Studienstruktur, Studienorganisation, Modularisierung, Berufsorientierung, Prüfungswesen, Lehr- und Lernformen sowie Hochschuldidaktik, Generelle Auseinandersetzung mit dem Bolognaprozess - Forderungen an die Politik.

V.i.S.d.P.: Golnar Sepehrnia, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Montag, den 16. April 2012, http://www.harte--zeiten.de/artikel_1105.html