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Die rationale Reichweite des Handelns
,,Nach Ansicht einiger Demographen wird die Menschheit sich bei zehn Milliarden Individuen einpendeln. Wenn das stimmt, werden diese zehn Milliarden Hirne mit ihrer Geisteskraft und ihrem technischen Verstand Dinge zustande bringen können, von denen wir heute noch nicht einmal träumen können.“
Aus: ,,Engagiert Euch“, Stéphane Hessel im Interview mit Gille Vanderpooten, 2011.
Positive soziale Veränderungen sind weltweit auf der Tagesordnung.
Der engagierte Humanist Stéphane Hessel hat mit seinen Aufrufen (,,Empört Euch!“, ,,Engagiert Euch!“) die Mehrheit der Menschen betreffende Themen und vernünftige Thesen formuliert. Von der Tatsache ausgehend, daß Reichtum Armut schafft, erinnert der ehemalige Résistance-Kämpfer und Mitverfasser der UN-Menschenrechts-Charta mobilisierend an die Möglichkeiten menschlichen Erkennens und Handelns: ,,Entwicklungsgeschichtlich ist die Spezies Mensch noch jung. [...] Auf anderen Planeten landen: wohl kaum. Aber unsere ethischen, wissenschaftlichen, materiellen und geistigen Potentiale nutzen: dies durchaus. Zum Beispiel lernen, dass Gewalt für die Überwindung einer ganzen Anzahl von Hindernissen nicht hilfreich ist. Ebenso kann es aber auch sein, dass diese Spezies, so jung sie auch ist, morgen die Treppe hinunter fällt und verschwindet. Wir haben schon genug Dummheiten angestellt und machen möglicherweise noch mehr. Einige Atombomben zielgenau plaziert, und das wär's gewesen.“ (ebd.)
Nicht ,,Weiter so!“, sondern Lernfähigkeit ist die Verwirklichung des Humanen. Dieser Optimismus ist ebenso antifaschistisch fundiert wie aktuell relevant. Die in den USA, Großbritannien und Israel gegenwärtig diskutierte Kriegführung gegen Iran hat so eine Alternative in internationalen Verhandlungen und Entscheidungen für die vollständige Abrüstung (atomarer) Bewaffnung.
Die Entwicklung ökonomischer und sozialer Zusammenarbeit zwischen ,,Nord“ und ,,Süd“ ist die Möglichkeit der Beseitigung des Hungers in der sogenannten Dritten Welt.
Die Schaffung sinnvoller Arbeit, die Entwicklung sozialen und ökologisch nachhaltigen Fortschritts und vernünftiger Regulierung des Wirtschaftslebens bilden den Gegensatz zu Pleiten und Elend von Staaten und Bevölkerung. Humanistische Rationalität und globale Kooperation sind die Alternative zur Anwendung des Menschen durch den Menschen zu geschäftlichen Zwecken: Demokratisches Engagement überschreitet die gesellschaftliche Unvernunft. So sind Not und Gewalt zu überwinden sowie eine erfreuliche Entwicklung für alle Menschen zu verwirklichen. Sinn, Perspektive und die positive Wirksamkeit des Handelns wachsen mit der verantwortlichen Reflexion dieser Aufgaben.
Dafür sind Bildung und Wissenschaft als kritische Produktivkraft von immenser Bedeutung. Deshalb sind weiterhin gute Bedingungen an der Universität zu erwirken: sozial offen, demokratisch verfaßt, kooperativ tätig in gesellschaftlicher Verantwortung. Aus der Geschichte lernen. Das gemeinsame Engagement entscheidet über die menschenwürdige Gestalt von Gegenwart und Zukunft.
Beschluß des Studierendenparlaments mit Aufruf zur Kundgebung am 9.11.2011 Beschluß