Bücherverbrennung - Nie wieder!
"In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da taten ihnen die Beine weh
Und da verzichteten sie weise
Denn auf den letzten Teil der Reise.
So will man oft und kann doch nicht
Und leistet dann recht gern Verzicht."
aus: Joachim Ringelnatz: Kuttel Daddeldu (auf der Liste der verbrannten Bücher 1933)
Kommt und macht mit!
Lest aus den verbrannten, verbannten und vergessenen Büchern!
Als ,,schädlich und unerwünscht“ eingestuft, verboten und verbrannt wurden von den Nazis 1933 die Bücher von Heinrich Heine, Carl von Ossietzky, Bertolt Brecht, Sigmund und Anna Freud, Egon Erwin Kisch, Jack London, Heinrich und Klaus Mann, Karl Marx, Kurt Tucholsky, Carl Zuckmayer, Lion Feuchtwanger, Marieluise Fleißer, Irmgard Keun, Else Lasker-Schüler, Willy Haas, Erich Kästner, Franz Werfel u.v.a. Die erste Hamburger Bücherverbrennnung fand in Eimsbüttel statt - nachts am 15. Mai 1933 am Kaiser-Friedrich-Ufer. Die "Aktion wider den undeutschen Geist" wurde vom "Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund" und Burschenschaftlern organisiert. Weitgehend unbekannt ist, dass bis Ende Juni 1933 vier weitere Scheiterhaufen für Bücher im heutigen Stadtgebiet Hamburgs angezündet wurden. Zur Erinnerung daran und zur Rückeroberung von Texten, die vergessen, nicht wieder verlegt wurden, lesen wir am:
Freitag, 10. Mai 2013, 11-17 Uhr:
Öffentliche Lesung auf Hamburger Plätzen aus Büchern, die 1933 verbrannt wurden.
Mit Harry Rowohlt, Thomas Ebermann, Klaus Robra, Wolfgang Rose u.v.a.m. Stationen:
(1) CAMPUS Uni Hamburg (ab 11h bis abends organisiert der AStA der Universität Hamburg am von-Melle-Park 9 eine Dauerlesung) - (2) Ernst-Cassirer-Park (11.50h) - (3) Kriegsklotz (12.30h) - (4) Gänsemarkt (bei Lessing, ab 13.10h) - (5) Rathausmarkt (bei Heine, ab 14h) - (6) Mönckebrunnen/Barkhof (ab 14.50h)- (7) Arno-Schmidt-Platz (ab 15.30h) - (8) DGB-Haus (ab 16h) - (9) Carl-von-Ossietzky-Platz (ab 16.45h, Ende gegen 17h). Infos und Karte unter www.lese-zeichen-hamburg.de Auf dem Weg der Lesekarawane durch die Stadt kann es Verzögerungen geben. Gelesen wird auch in Bergedorf, auf Finkenwerder und in Glinde (www.notonsberg.de). Das freut uns ganz besonders.
Mittwoch, 15. Mai 2013, 11-18 Uhr:
13. Marathonlesung aus den verbrannten Büchern
Genau dort, wo am 15. Mai 1933 NS-Studentenorganisationen und Burschenschaftler Bücher verbrannten. Eröffnung durch Esther Bejarano, Vorsitzende Auschwitz-Komitee, Rolf Becker, Wolfgang Rose u.a. Ort: Platz der Bücherverbrennung, Hamburg-Eimsbüttel, Kaiser-Friedrich-Ufer/Ecke Heymannstraße. Lest selbst vor: Ein Gedicht oder einen Text aus einem der verbrannten Bücher. Für Kurzentschlossene liegen ausgewählte Lesetexte bereit. Einfach nur zuhören ist natürlich auch ausdrücklich erwünscht.
Mittwoch, 15. Mai 2013 - Freitag, 28. Juni 2013:
"Wo man Bücher verbrennt ...". Verbrannte Bücher und ermordete Autoren Hamburgs. Ein Ausstellung von Wilfried Weinke in Kooperation mit der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, Lichthof im Altbau der Bibliothek, Eingang Edmund-Siemers-Allee/Ecke Grindelallee (geöffnet Mo-Fr. 10-18 h)
Montag, 27. Mai 2012, 20 Uhr:
Mit der Vers- und Kaderschmiede von Thomas Ebermann: Welturaufführung - Szenische Lesung: Väterverabschiedung von Simone Regina Adams. Mit: Gilla Cremer, Annette Uhlen, Henning Venske, Michael Weber
Theater Polittbüro, Steindamm 45, 20099 Hamburg, Karten: 040 280 55 467, Eintritt: EUR 15/erm. EUR 10
Kontakt: Arbeitskreis ,,Bücherverbrennung - nie wieder!
www.lese-zeichen-hamburg.de