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Die GHG im Zugzwang

Die Töpfe der Fachschaftsräte werden nun endlich erhöht. Dies tat die GHG (Grüne Hochschulgruppe) am Dienstag auf ihrem Flugblatt in der Mensa kund. Die Erhöhung ist zu begrüßen, erreichten doch gerade die FSR, die aktiv am Hochschulalltag teilnahmen des öfteren ziemlich schnell die Grenze ihres Budgets - und mußten sich dann bei der Finanzreferentin für jede ausgegebene Mark rechtfertigen.

Fraglich ist allerdings, warum die GHG gerade jetzt auf die Idee kommt, die Fachschaftsräte sollten mehr Geld erhalten. Denn in der Vergangenheit war es immer die linke Opposition, die eine Erhöhung der FSR-Töpfe forderte - was auf AStA- und SP-Sitzungen in schöner Regelmäßigkeit seit Semestern von der GHG abgelehnt wird. So erst geschehen bei der Erstellung des Haushaltes für dieses Semester!

Die GHG vom Saulus zum Paulus?

Es könnte ja vielleicht etwas mit der Auflösung der Fachschaftsrätekonferenz (FSRK) zu tun haben. Denn obwohl die GHG versucht hat allen Studierenden beizubringen, daß die FSRK eine ganz böse Sache sein, da sie dem Auftrag nicht nachgekommen sei, den die GHG ihr bei der Gründung gegeben habe. Schade nur für die GHG, daß zum einen die FSRK nicht von ihr eingerichtet wurde (dies geschah 1989 als es die GHG noch gar nicht gab), und zum anderen die FSR diese platte Argumentation nicht glauben. Im Gegenteil: Die Solidarität mit der FSRK steigt von Tag zu Tag. Immer mehr FSR kommen auf die Sitzungen am Dienstag um zu beraten, wie gegen die Auflösung vorzugehen sei, publizieren Flugblätter gegen den AStA oder erarbeiten Resolutionen auf Vollversammlungen, in denen die sofortige Rücknahme der Auflösung gefordert wird.

Hat alles seinen Preis?

Argumentativ kann die GHG mit ihrem FaNet-Konzept nicht dagegen ankommen. Zu dürftig ist ihr Wissen darum, was eigentlich die Probleme der FSR an den Fachbereichen sind: Bat der "neue FaNet-Referent" Ove Velmede doch die FSRK, sie möge auf AStA-Sitzungen berichten, da er gerne wissen würde, was die FSR so denken und wollen. Es müssen also andere Wege gefunden werde, die FSR davon zu überzeugen, daß der AStA richtig handelt. Für die GHG ist dies der Weg des Geldes...

Diese Rechnung wird aber nicht aufgehen, da für die FSR nicht nur wichtig ist, wieviel Geld sie augeben können (es sei hier gar nicht bestritten, daß dies zur politischen Handlungsfähigkeit gehört), sondern auch, auf welcher Grundlage und mit welchem Ziel. Und dieses kann ihnen der Grüne AStA nicht geben.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, daß dies publiziert wird schon bevor der AStA beschlossen hat, wie der Haushalt der FSR aussehen wird. Als gebe es keine AStA-Sitzung, auf der der Haushalt beraten und beschlossen werden müßte sowie Änderungsanträge gestellt werden können. Was solls, denkt sich anscheinend die GHG. Wir sind ja eh die Mehrheit, und bisher haben wir ja auch so gut wie jeden Antrag der Teilautonomen Referate abgebügelt. Egal wie gut begründet er war, und wie wenig die GHG entgegensetzen konnte. Formaldemokratie in Perfektion.

V.i.S.d.P.: Niels Kreller, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: juso-hochschulgruppe & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht 2000, http://www.harte--zeiten.de/artikel_737.html