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Wie soll es dringend anders werden?
Zum Beginn des Wintersemesters 07/08

"Die Menschen lassen sich nicht mehr so leicht Sand in die Augen streuen wie einst. Der Jargon und die großen Worte der Politiker verfangen sich bei ihnen nicht mehr; infolgedessen bekommen die an der Macht Befindlichen die Launen der Öffentlichkeit viel unmittelbarer zu spüren als in den alten, leichtgläubigen Zeiten. Wenn überhaupt eine Macht auf Erden dem nuklearen Wahnsinn oder der Ausbreitung der hundsgemeinen Landminen ein Ende setzen kann, dann ist es die Öffentlichkeit."
Sir Peter Ustinov, "Nachtgedanken", 17. August 1995.

Im beginnenden Wintersemester kann und soll für die Universität und die Stadt eine positive politische Wende erreicht werden. Im Februar 2008 wird die Bürgerschaft (das Landesparlament) neu gewählt, wodurch eine Ablösung des CDU-Senats möglich wird.

Die CDU hat seit 2001 - zunächst im Verein mit der rechtspopulistischen Schillpartei und der neoliberalen FDP, seit 2004 allein - die vollständige Indienstnahme der Stadt und ihrer Menschen für die geschäftlichen Zwecke der Handelskammer bzw. ihrer gewinngroßen Mitglieder betrieben.
Demzufolge werden auch an der Universität werden Alle unter Druck gesetzt, nach diesem gnadenlosen Kalkül zu funktioneren: Studiengebühren, Fakultätenbildung, Abbau der Mitbestimmung, hetzende BA/MA-Studiengänge sowie alles erfassende und alle unangenehm berührende Konkurrenzgebote sind die gängigen Mittel dieser Dressur. Soweit diese Mittel praktisch anerkannt werden, fügt sich die Universität in ein zerstörendes Gesamtsystem.

Diese Entwicklung befördert fatal das Einzelkämpfertum nach abstrakten Leistungsnormen, die zwischenmenschliche Gleichgültigkeit und Konkurrenz, sie treibt vielfach in die persönlich-politische Resignation und den bescheidenen Rückzug ins brüchige Idyll des Privaten.
Diese engen Umstände müssen also dringend geändert werden.

Auf (kritische) Anteilnahme an den Mitmenschen sollte deshalb nicht verzichtet werden. Wer nicht vortäuschen will, mit allem klarzukommen, macht die Entdeckung, daß andere aus denselben Gründen unzufrieden sind. Auf dieser gemeinsamen Erfahrung läßt sich aufbauen.
Eine Möglichkeit hierfür bietet die aktive Teilnahme am Boykott der Studiengebühren.
Die notwendig humane Gestaltung der menschlichen Lebenswelt (für Frieden, umfassende Demokratie und allgemeine Mündigkeit, sozialen Fortschritt, eine aufgeklärte Kultur und verantwortliche naturwissenschaftlich-technische Entwicklung...) ist weiterhin die einzig wesentliche Substanz vernünftiger wissenschaftlicher Arbeit.

"Denn nur der große Gegenstand vermag
Den tiefen Grund der Menschheit aufzuregen;
Im Engen Kreis verengert sich der Sinn,
Es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken."
Friedrich Schiller, Prolog zu "Wallensteins Lager".

Wie wächst das Menschliche?
Es ist dringend Zeit, allgemein vernünftige Absichten persönlich kooperativ zu entwickeln und durchzusetzen.
Eine solche Wende der Praxis befördert am meisten einen Wechsel in Politik und Kultur der Stadt. Jeder Art von Wahnsinn ist auf Dauer - d.h. aktuell und langfristig - ein Ende zu setzen.

V.i.S.d.P.: Olaf Walther & Golnar Sepehrnia, c/o Studierendenparlament, VMP 5, 20146 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg
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Veröffentlicht am Mittwoch, den 17. Oktober 2007, http://www.harte--zeiten.de/artikel_642.html