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Für Abrüstung und weltweite Zusammenarbeit

Aufruf zur Friedensdemonstration am Anti-Kriegstag (1. September)

,,Für die Bundeswehr werde es in den nächsten Jahren neue Fregatten, U-Boote und für die Auslandseinsätze eine neue Generation geschützter Transportfahrzeuge geben, berichtet die "Welt" unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Ein Ministeriumssprecher bestätigte den Bericht in den meisten Punkten. Jung werde demnach die neuen Rüstungsprojekte mit einem Volumen von knapp sechs Milliarden Euro noch in diesem Jahr auf den Weg bringen.“
Spiegel-Online, 25. August 2006.

Die Aktivitäten des sogenannten Verteidigungsministers Franz-Josef Jung, CDU, führen seinen schon immer zweifelhaften Titel (die Bundesrepublik wurde ohne eigene Armee gegründet) eindeutig ad absurdum. Gegen welche Art von Angriffen ist die BRD durch U-Boote zu schützen? Nun, es ist nicht neu, gleichwohl abzulehnen, daß unter dem Deckmantel vermeintlichen Engagements für den Frieden die Interessen hiesigen Konzerne zunehmend international auch militärisch durchgesetzt werden. (Aktuell mehrfach in Afrika, in Ex-Jugoslawien, in Afghanistan um nur die bedeutendsten Stationierungen zu nennen.)

Traditionelle Überlegungen, wie die, daß mit den 6 Milliarden Euro zur Aufrüstung der ,,Bundeswehr“ ebenso gut sechs Volluniversitäten mit je 50.000 Studierenden bedarfsgerecht ein Jahr finanziert werden könnten und daß diese sich zudem mit der Erforschung und Verbreitung allgemein nützlicher Erkenntnisse nicht wie üblich an der destruktiven Orientierung wissenschaftlicher, technischer und kultureller Hervorbringungen beteiligen müßten, seien nur am Rande aufgerufen.

Wesentlich ist, daß Krieg, Aufrüstung, Rüstungs- und Kriegsfelderforschung seit je her die Funktion haben, im Interesse der Herrschenden in privater Wirtschaft, Militär und Politik ihre geschäftlichen wie Geltungsansprüche auf Kosten der Bevölkerung durchzusetzen. In den ökonomisch dominanten Ländern werden dafür Löhne gedrückt, soziale Errungenschaften privatisiert, die Menschen in Bildung, Kultur und Gesundheitssystem zur Ware und sonst alltäglich zu triebgesteuerten Konsumtierchen herabgewürdigt, werden ,,Alte“ und ,,Kranke“ abserviert.

Andernorts wird dieses Interesse blutiger verfolgt: Laut einer Untersuchung von amnesty international gibt es im Süd-Libanon kein einziges Dorf mehr, dessen Lebensmittelläden nicht durch Bomben zerstört wurden. Ein Viertel der libanesischen Bevölkerung befindet sich auf der Flucht. Dies vermittelt auch außerhalb des Iraks vertiefende Eindrücke, wie Condoleezza Rice's ,,New Middle East“ erreicht werden soll.

Die entfesselte Dynamik der Gewinnsteigerung ist also Krieg auf allen Ebenen.

In dieser Lage rufen auch dieses Jahr die zahlreichen Aktiven und Initiativen der Friedensbewegung für den 1. September zu Friedensdemonstrationen auf. An diesem Datum jährt sich der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen und damit der Beginn des Zweiten Weltkriegs zum 67. Mal.

Die Beendigung aller Kriege, Abrüstung, Demilitarisierung der (politischen) Kultur, die Durchsetzung eines gleichberechtigenden Völkerrechts, soziale Entwicklung und internationale wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit sind die vernünftigen Schlußfolgerungen aus dem Krieg, für die demonstriert werden soll.

Von einer zivilisierenden, menschenfreundlichen Praxis sollte sich niemand abbringen lassen. Das schließt gewisse Unversöhnlichkeiten ein.

Aktivitäten der Friedensbewegung

Das Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung ruft auf zur:
Antikriegstagsdemo 2006
"Abrüstung statt Sozialabbau -
Für eine politische Lösung des Nahost-Konflikts"
am Freitag, den 1. September, um 17.30 Uhr
Auftakt: "Kriegsklotz" am Dammtordamm
(U-Bhf. Stephansplatz/S-Bhf. Dammtor)

V.i.S.d.P.: Niels Kreller, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Montag, den 28. August 2006, http://www.harte--zeiten.de/artikel_400.html